In einem Hochhaus im Innsbrucker O-Dorf bringt eine Mieterin die anderen Bewohner zur Verzweiflung – mit Partys, Geschrei und Gepolter, häufig in der Nacht. Eine rasche Lösung ist nicht in Sicht.
Rund 40 Parteien unterschiedlicher Nationalitäten wohnen im Haus in der An-der-Lan-Straße. „Trotzdem ging es bei uns recht harmonisch zu, die Hausregeln waren allen wichtig“, schildert eine der langjährigen Mieterinnen.
Damit war es vorbei, als im Juni Frau H. (Name der Redaktion bekannt) in eine der städtischen Wohnungen einzog, zunächst mit zwei Hunden. Die Einheimische war zuletzt in Betreuung, ihr gegenwärtiges Leben hat sie offenbar nicht im Griff.
Zuerst Party, dann wüste Streitereien
Die Zeugin aus der benachbarten Etage erzählt von nächtlichen Gelagen, die oft mit wüsten Streitereien enden würden. Benebelte Besucher seien in den Morgenstunden liegend am Gang anzutreffen. Nicht selten fließe bei den Partys Blut. Rot gefärbte Verbände würden dann im Flur liegen. Mit Blut sei zuletzt auch die Tür der „Irren“, wie man sie im Haus nenne, beschmiert gewesen. Immer wieder würden nachts Möbel verrückt.
Übernachtungen bei Eltern in anderem Stadtteil
„Ich übersiedele zeitweise zu meinen Eltern in die Reichenau“, schildert die Zeugin, die oft im Homeoffice arbeiten muss. In der Nachbarwohnung der auffälligen Mieterin leben Kinder. „Sie können nachts nicht schlafen und halten sich im Bett die Ohren zu.“
Flaschenwurf als Eskalation
Jüngster Höhepunkt: Die Bewohnerin läutete am Abend bei der Zeugin Sturm. „Als mein Freund auf den Gang kam und sie zur Rede stellen wollte, ging sie zwar zurück zum Aufzug, warf aber eine Flasche nach ihm, die vor der Tür zerborsten ist.“ Der Vorfall ist per Video dokumentiert.
Erst kürzlich eine denkwürdige Nacht
Auf Kritik und häufige Polizeibesuche reagiere die Betroffene trotzig, auch sei ihre Bemerkung gefallen, dass sie alles „z’Fleiß“ tun würde. Erst dieser Tage sei die halbe Hausgemeinschaft wach im Flur gestanden, denn die Umtriebe hätten von 23 Uhr bis gegen 2 Uhr Früh angedauert.
Mahnungen und Räumung, aber das wird sich ziehen
Bei der Innsbrucker Immobiliengesellschaft (IIG) ist die Mieterin hinlänglich bekannt. Nach ersten Problemen gab es im August den Versuch einer klärenden Zusammenkunft – nach sechs schriftlichen Mahnungen, die Hausordnung einzuhalten. „Einsichtig war sie leider nicht“, seufzt der zuständige IIG-Mitarbeiter Lukas Tusch. Der Frau falle es offenbar schwer, sich an irgendwelche Regeln zu halten.
Wir haben die Frau zu uns in Büro gebeten, doch einsichtig war sie nicht. Ihr fällt es schwer, sich an irgendwelche Regeln zu halten.
Lukas Tusch, IIG
Die Hausbewohner attestieren der IIG großes Bemühen, sieben Zeugenaussagen wurden gesammelt, die Rechtsabteilung bereitet die Räumungsklage vor. Wermutstropfen: In einem ähnlichen Fall zog sich der Auszug ein Jahr!
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.