Nachdem die Vorarlbergerin Victoria Olivier in Hippach am Samstag ihren ersten Europacupsieg einfahren konnte, ging es weiter in ihre Heimat Au. Wo sich die 20-Jährige eine zweitägige Auszeit gönnt, ehe in der kommenden Woche im Schweizer Nobelskiort St. Moritz die nächste große Herausforderung auf die Heeressportlerin wartet.
„Viel Zeit zum Feiern und Anstoßen hatten wir gar nicht, da wir erst ziemlich spät nach Hause gekommen sind“, verriet Victoria Olivier, nachdem sie und ihr Papa Heinrich erst am Samstagabend in ihrer Vorarlberger Heimat Au angekommen war. Mit im Gepäck: Eine hölzerne Trophäe für ihren ersten Europacupsieg – übrigens den ersten einer Vorarlberger Riesentorläuferin seit Nina Ortlieb am 9. März 2018 in La Molina (Sp) – den sie wenige Stunden zuvor im Riesentorlauf von Hippach einfahren konnte und jede Menge Emotionen.
Warum die Freude besonders groß war
„Der Erfolg war für mich so intensiv, weil ich einfach überhaupt nicht damit gerechnet hatte“, blickt die 20-jährige Heeressportlerin noch einmal auf das Rennen zurück. „In der Saisonvorbereitung war ich richtig gut unterwegs. Allerdings ging beim Europacupauftakt in Zinal dann gar nichts mehr und auch in Hippach war der erste Durchgang nicht gut.“ Was der Grund dafür war – ein Rätsel. Ebenso wie der Umstand, dass „Vici“ dann in Lauf zwei den Turbo zündete und mit Laufbestzeit von Halbzeitrang 18 noch zum Sieg stürmte. „Ich habe schon unter der Fahrt gemerkt, dass es besser geht. Als ich dann mit 1,10 Sekunden Vorsprung ins Ziel kam, war ich zwar zufrieden, hätte aber nicht im Traum damit gerechnet, dass es noch zum Sieg reichen würde“, erzählt die Head-Pilotin.
Großes Programm und voller Fokus
Die nun in der Europacup-Gesamtwertung nach den ersten drei – von insgesamt 37 angesetzten – Saisonentscheidungen auf Rang zwei liegt, sechs Punkte hinter der Schweizerin Delphine Darbellay. „Mein Fokus gilt in diesem Winter ganz klar dem Europacup“, hält Vici fest. „Geplant ist, dass ich in allen vier Disziplinen bestreite. Wobei das natürlich gut geplant werden muss, damit ich ausreichend Ruhephasen bekommen und nicht die ganze Zeit auf Achse bin.“ Den für Sonntag in Hippach geplanten – witterungsbedingt aber abgesagten – Slalom hätte sie ohnehin ausgelassen. „Weil es für mich nach zwei Ruhetagen weiter in die Schweiz geht“, erklärt Olivier.
Großes Potenzial in der Abfahrt
Dort warten in St. Moritz zwei Abfahrten – die ersten beiden im Europacup. „In der Vorbereitung sind wir in Sölden schon einige Tage Super-G gefahren, wirklich viel war es bislang aber nicht“, verrät die junge Bregenzerwälderin, die aber bereits bewiesen hat, dass sie sich auch auf den langen Skiern sehr wohlfühlt. Nachdem sie sich 2022 in Panorama (Kan) bei der Junioren-WM den Abfahrts- und Super-G-Titel in der U18-Klasse sichern konnte, durfte sie im Jänner dieses Jahres über JWM-Abfahrtsgold im französischen Chatel jubeln – der ihr dann auch das Weltcupdebüt beim Finale in Saalbach bescherte. „Das wird jetzt aber nochmals etwas ganz anderes“, stapelt Vici tief. „Ich muss mich da jetzt zuerst einmal herantasten, zumal die Konkurrenz im Europacup um einiges größer ist als bei einer Juniorenweltmeisterschaft.“
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