„Damals hatte ich keine einfache Zeit mit den ganzen Schularbeiten und der anstehenden Matura. Irgendwie hatte ich an diesem Tag ein ungutes Gefühl, war schon am Start nervös. Ja, vielleicht war es weibliche Intuition“, blickt die Vorarlberger Abfahrerin Leonie Zegg auf den 5. April dieses Jahres zurück.
Jener Freitag, an dem sich die 20-jährige Lecherin bei einem FIS-Riesentorlauf am Glungezer das Innenband riss und ihre Saison daraufhin vorzeitig beenden musste. „Zum Glück wurde ich von Dr. Katja Tecklenburg, Kniespezialistin in der Medalp Sportclinic Imst, die selbst Rennen gefahren ist, sehr gut betreut.“
Tecklenburg gab Zegg, die sich davor als Mitglied der ÖSV-Fördergruppe im Europacup unter anderem mit einem sechsten Platz bei der Abfahrt in Orcieres Merlette (Fra) in den Fokus gefahren hatte, den Rat, auf eine OP zu verzichten und die Verletzung konservativ zu behandeln. „Anfangs war das hart, da das Knie extrem geschwollen war, weh tat und ich die Matura schreiben musste“, verrät Zegg, die im Nachhinein allerdings froh über ihre Entscheidung ist.
Vorbereitung fiel kurz aus
„Mir geht es erstaunlich gut und ich spüre fast gar nichts mehr“, erzählt die Head-Pilotin, die sich am 27. August am Stilfserjoch erstmals wieder auf Schnee wagte. „Mein Fokus lag in der Vorbereitung auf dem Riesentorlauf, deshalb habe ich in den Speeddisziplinen auch nur wenige Trainingstage.“ So gesehen, ist ihr gestriger 13. Rang im Training für das EC-Abfahrtsdoppel in St. Moritz umso höher zu bewerten. Ihr Ziel: „Ich will versuchen, im Laufe der Saison dort anzuknüpfen, wo ich vor der Verletzung aufgehört habe.“
Abfahrtsjuniorenweltmeisterin „verhüpfte“ sich
Während Zegg – 2,19 Sekunden hinter Elena Stucki (Sz) – also auf Anhieb den Sprung in die Top-15 schaffte, hielten sich die anderen Ländle-Starterinnen noch zurück. Abfahrtsjuniorenweltmeisterin Victoria Olivier, die zuletzt in Hippach im Riesentorlauf ihren Premierensieg im Europacup feiern durfte und in St. Moritz ihre erste EC-Abfahrt bestreitet, kam bei einem ersten Herantasten auf Rang 28 (+2,91). „Leider hatte ich mir die blinden Tore falsch eingeprägt und mich darum verhüpft“, berichtet die 20-Jährige.
Vanessa Nußbaumer ließ es bei ihrem Comeback nach ihrem Schien- und Wadenbeinbruch ebenfalls noch ruhig angehen, fuhr auf Platz 37 (+3,42). Die Montafonerin Amanda Salzgeber klassierte sich auf Position 40 (+3,59).
Kaderlose Kärntnerin schnellste Österreicherin
Beste Österreicherin war die kaderlose Kärntnerin Nadine Fest, die als Zweite bis vier Hundertstelsekunden an Stucki heranfahren konnte. Mit ihrer Landsfrau Carmen Spielberger (10./+1,77), der Oberösterreicherin Nicole Eibl (11./+1,87) und der Salzburgerin Viktoria Bürgler (14./+2,24) schafften es noch drei weitere ÖSV-Damen in die Top-15.
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