Wer hat sie entfernt?

Rätsel um „gestohlene“ Gemeindebau-Stiege

In einem Wiener Gemeindebau sorgte eine verschwundene Treppe für Verwirrung. Unterstützung bekamen die Mieter von der FPÖ. Aber erst eine „Krone“-Anfrage brachte Klarheit. 

Eine kuriose Geschichte hat sich in den letzten Monaten im Gemeindebau in der Peter-Jordan-Straße 81-91 in Währing abgespielt. Bereits im Sommer bemerkten Anrainer, dass eine Stiege, die zwei Trakte des Baus miteinander verbindet, einfach verschwunden war.

An ihrer Stelle war ein Bauzaun aufgestellt, was zunächst zu Rätseln führte. Was war mit der Stiege passiert? Mehrere Anrainer nahmen Kontakt zu Wiener Wohnen auf, doch jeder bekam eine andere Auskunft. Mal hieß es, eine Baufirma sei in Konkurs gegangen, mal wurde auf den Werkmeister verwiesen, der Bescheid wissen sollte – eine Lösung für das Problem blieb indes ausständig.

Falsche Auskunft erteilt
Mieter Erich B. wiederum verwies man an eine Baufirma, die im Gemeindebau derartige Arbeiten verrichtet. Als der 48-Jährige dort anrief, teilte man ihm mit, dass man schon lange nicht mehr mit Wiener Wohnen zusammenarbeiten würde.

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Es ist unverständlich, dass eine ganze Stiege einfach entfernt wird und niemand weiß, was damit passiert ist. Diese Misswirtschaft seitens Wiener Wohnen geht zulasten der Mieter.

(Bild: APA/EVA MANHART)

FPÖ-Landtagsabgeordneter Udo Guggenbichler 

Die Angelegenheit zog sich über Monate hinweg, während die Stiege unbenutzbar blieb. „Ein paar Mieter versuchten dennoch, die Stiege zu benützen, aber das ist natürlich hochgradig gefährlich“, berichtet B. Seine Nachbarn und er ärgerten sich über die Untätigkeit und das Desinteresse seitens ihres Vermieters. In ihrer Verzweiflung wandten sie sich zunächst an die FPÖ, die ihnen Unterstützung zusicherte. 

Wiener Wohnen klärt die Situation endlich auf
Aber erst, nachdem die Mieter Kontakt mit der „Krone“ aufgenommen hatten, kam Bewegung in die Sache. Eine Anfragebeantwortung von Wiener Wohnen löste das Rätsel: „Die Stiege wurde zum Glück nicht gestohlen“, erklärt eine Sprecherin. Stattdessen wären die Stufen der Stiege ramponiert gewesen und mussten daher erneuert werden, um eine gefahrlose Nutzung zu ermöglichen. „Ein Teil der Arbeiten ist schon erledigt, der Rest erfolgt witterungsabhängig. Wir sind bemüht, die Arbeiten so rasch wie möglich abzuschließen“, heißt es.

Allerdings gäbe es äußere Faktoren – wie die Trocknungszeiten des Betons – auf die man leider keinen Einfluss habe. „Lässt es das Wetter zu, werden die neuen Stufen noch vor Weihnachten eingebaut, ansonsten im Jänner 2025“, wird betont. Außerdem wird hingewiesen: Bis zur Fertigstellung können Mieter über eine der anderen Stiegen von der Straßenseite zur Hofseite gelangen.

Das Rätsel um die „gestohlene“ Stiege ist damit gelöst. Ein verfrühtes Weihnachtsgeschenk für die Betroffenen.

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