Nach seinem Kino-Erfolg „Griechenland“ macht Thomas Stipsits nun Werbung für seine zweite Heimat. Im „Krone“-Talk sprach der Publikumsliebling über Freiheiten, Verpflichtungen und wie sein perfekter letzter Urlaubstag aussehen würde...
Wundern Sie sich nicht, wenn Ihnen in den nächsten Tagen Thomas Stipsits von überall entgegenlächelt oder Sie ihn öfters im Radio hören. Der Autor, Kabarettist und Schauspieler ist jetzt nun auch unter die Werbegesichter gegangen. Als Testimonial für Billa Reisen, soll Stipsits Lust auf Meer machen. Eine naheliegende Wahl, nicht nur, weil er mit „Griechenland“ im vergangenen Jahr – von Billa Reisen gesponsert – einen der erfolgreichsten Filme der heimischen Kinogeschichte hingelegt, sondern weil der Publikumsliebling auf der Insel Karpathos auch seine zweite Heimat gefunden hat.
„Krone“: Wann war denn Ihr letzter Urlaub?
Thomas Stipsits: Ich war jetzt in den Herbstferien in Griechenland mit meinen Kindern.
Wie war’s?
Ich finde, das Meer verkörpert dieses Freiheitsgefühl und mir wird auch nie langweilig, wenn ich aufs Meer schaue. Es hat diese Bedrohung, es ist nicht kontrollierbar, es ist diese ständige Bewegung.
Wann haben Sie zum ersten Mal dieses Freiheitsgefühl empfunden?
Am Anfang war es ganz klassisch mit den Eltern nach Lignano fahren – die große Freiheit. Der Papa dachte er ist schlau und wir fahren um drei in der Früh los, damit wir keinen Verkehr haben – das dachten sich auch Tausende andere. Damals als Kind war das sensationell, das erste Mal Meer sehen. Und dann kam schon Griechenland. Das war Liebe auf den ersten Blick. Die schönste Zeit, die ich dort hatte, war so mit 20. Damals hab ich auch meinen besten Freund, den Ilias, kennengelernt. Wir haben wochenlang am Strand geschlafen und sind fast jeden Abend mit dem Boot rausgefahren zum Calamari-Fischen. Oft gar nicht, dass man was fängt, sondern eher wegen der Stimmung. Und da habe ich gelernt: Wenn man jemanden wirklich gern mag, kann man – also mit einem Freund kann man sehr gut schweigen und man kommuniziert trotzdem. Das klingt vielleicht sehr romantisch-verklärt, aber in Wahrheit kommst drauf: Was brauchst eigentlich? Ich hatte damals zwei Badehosen, eine Zahnbürste, ein Handtuch, meine Gitarre und einen Schreibblock mit. Und uns ist nie fad geworden.
Was bedeutet Reisen heute für Sie?
In erster Linie Verpflichtungen abgeben. Menschen machen unterschiedlichst Urlaub. Manche möchten in der Zeit, in der sie unterwegs sind, möglichst viel sehen. Ich bin eher so jemand, der keine Pläne macht im Urlaub. Ich finde, sich diesen Luxus leisten zu können, nichts tun zu müssen, großartig. Ich bin ein in-den-Tag-hinein-Leber. Und gerade Griechenland ist ein Land, wo sich Pläne sehr schnell ändern können. Deswegen ist es gut, wenn man keine Pläne hat. Wenn man offen auf die Menschen zugeht, kommt automatisch irgendwas daher, was man machen kann. Da kann man diesen Sorgen-Rucksack, den jeder mithat, auch mal daheim lassen. Einfach mal nichts tun – nichts tun ist ja auch eine Handlung. Und ein Luxus meines Berufs ist es, dass ich mir diese Zeiten rausnehmen kann. Ich komme dann immer mit einem Rucksack voller mediterranem Lebensgefühl zurück nach Österreich. Ich möchte oft diese Gelassenheit haben, die diese Menschen dort haben.
Was muss zu Hause bleiben, damit man dieser Gelassenheit näherkommt?
Ich versuche das Handy zu Hause zu lassen, aber das klappt nicht immer. Es könnte ja Hollywood anrufen – oder Billa Reisen. Aber ich bin schon besser geworden, drehe das Handy oft ab. Aber was auf keinen Fall mitkommen darf, ist Stress. Ich bin ja oft alleine dort und habe mittlerweile gelernt, dass wenn ich ankomme, ich sofort unten bin.
Gibt es ein Ritual beim Ankommen?
Mich holt immer mein bester Freund, der Ilias, vom Flughafen ab. Dann fahren wir zu mir, setzen uns auf die Terrasse, trinken ein Bier und schauen aufs Meer.
Wie S.T.S. es so schön besungen haben: „Und irgendwann bleib I dann durt“ – wäre das eine Option?
Ich werde Österreich nie ganz verlassen, aber ich hab schon für mich einen Plan. Ich bin ja jetzt auch schon über 40, arbeite seit 25 Jahren hart und habe für die viele Arbeit auch ein Lehrgeld gezahlt. Ich kann mir gut vorstellen es so zu machen, wie der Gert Steinbäcker, der ein lieber Freund von mir ist. Als die so 50 waren, haben S.T.S. nur noch alle zwei Jahre eine kleine Tour gespielt und sind sehr viele Schritte zurückgegangen. Das sehe ich für mich auch, weil: 50 ist zwar kein Alter, aber wenn ich denke, ich bin 50 und ich habe dann, wenn es gut geht, noch 25 Sommer. Das klingt dann nach nicht mehr so viel. Also glaub’ ich schon, dass ich einen großen Teil meiner Zeit dort verbringen werde, weil ich das Inselleben liebe.
Und wie sollte dann der letzte, perfekte Urlaubstag aussehen?
Ich würde mich mit der Gitarre an den Strand setzen. Und wenn ich ganz frech sein darf, würde ich mir noch einen Sonnenuntergang wünschen. Das wäre wunderbar.
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