Nach einem brutalen Abflug könnte mit Vincent Kriechmayr der derzeit einzige Podestläufer der ÖSV-Speed-Herren auf unbestimmte Zeit ausfallen – und das knapp eine Woche vor den Heimrennen in Kitzbühel. Männer-Cheftrainer Marko Pfeifer hat als einer der ersten nach Kriechmayrs Sturz mit ihm sprechen können und nun verraten, wonach „Vinc“ ihn gefragt hat. Es ging ihm demnach vor allem um seine Zeit ...
Für das österreichische Abfahrtsteam ist der Samstag in Wengen ein schwarzer Tag gewesen. Gerade der Sturz von Kriechmayr lässt die Sorgenfalten wachsen. „Er ist unser Leader in der Speedmannschaft, gerade für ihn wäre das jetzt sehr, sehr bitter“, sagte Männer-Cheftrainer Marko Pfeifer.
„Ich hoffe natürlich, dass es nicht allzu schlimm ist“, betonte Pfeifer. Ihm zufolge habe Kriechmayr über Schmerzen im rechten Knie geklagt, das gelte es nun abzuklären. „Ich glaube, wir müssen am Abend das MRT abwarten, dann werden wir Klarheit haben.“ An Spekulation über den Schweregrad der Verletzung wollte sich der Kärntner nicht beteiligen.
Pfeifer war auf der Strecke gut postiert und sah den Sturz seines Athleten live. „Vinc hat als Erstes gefragt: ‘Wie schnell war ich?‘. Das ist unglaublich, wie die Athleten ticken“, berichtete Pfeifer von seinem kurzen Wortwechsel mit Kriechmayr, den es mit großer Wucht in den Fangzaun rund um das Ziel-S geschleudert hatte. „Ich habe mir gedacht, das gibt es ja nicht, weil er hat ja doch im Gesicht und beim Schneidezahn auch ein bisschen was abgekriegt.“
„Wir sind in einer Umbruchphase“
Zum Hergang des Sturzes erklärte Pfeifer, dass Kriechmayr „in einem sehr frechen Winkel“ in die Rechtskurve gefahren sei und dann „ein bisschen einen Schnapper bekommen“ habe. Dann habe es ihn hinten reingedrückt. „Das geht dann so schnell, wir wissen, da sind extreme Kräfte vorhanden.“ Das Thema Sicherheit im Skisport ist gerade dieser Tage rund um die Lauberhornrennen wieder aufgeflammt und wird intensiv diskutiert.
Ein Ausfall von Kriechmayr wäre für die österreichische Mannschaft, in der sich einige Läufer mit kaum Weltcup-Erfahrung befinden, jedenfalls ein schwerer Schlag. „Wir sind in einer Umbruchphase, das wäre sehr, sehr bitter“, sagte Pfeifer. „Nichtsdestotrotz sind wir dann alle gefragt, dass wir die anderen Jungs supporten und unser Bestes geben. Natürlich wissen wir dann auch, dass es mit Stockerlplätzen sicher nicht leicht wird im Speedbereich.“
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