Nach zehn Monaten

Millionendeal: KTM verkauft Mehrheit an Luxusmarke

In den letzten Wochen war intensiv verhandelt worden – nun ist klar: KTM verkauft ihre Mehrheitsanteile von MV Agusta. Der in die Insolvenz geschlitterte Motorradhersteller hatte die 50,1 Prozent erst seit März 2024 gehalten. Für einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag kauft der bisherige Minderheitsgesellschafter die Anteile an der Italo-Luxusmarke.

Im November 2022 hatte die KTM AG 25,1 Prozent an der MV Agusta Motor S.p.A. übernommen, im März 2024 stockten die Mattighofener die Anteile auf gesamt 50,1 Prozent auf und übernahmen somit die Mehrheit bei der Italo-Luxusmarke – nicht einmal ein Jahr später heißt es jetzt: alles aus!

KTM verkaufte im Zuge des Sanierungsverfahrens die MV-Agusta-Anteile an die Art of Mobility S.A., eine Gesellschaft in Luxemburg, die bereits jetzt die restlichen 49,9 Prozent an MV Agusta gehalten hatte. KTM spült der Deal, der noch durch Gremien und Behörden abgesegnet werden muss, einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag in die Kassa.

„Über 200 Millionen Euro an Liquidität verschlungen“
Es ist durchaus ein Ende mit Schrecken für KTM, hatte doch Vorstandschef Gottfried Neumeister erst in der außerordentlichen Hauptversammlung der Pierer Mobility AG am Montag erklärt, dass „der Erwerb von MV Agusta und die Verlustfinanzierung zu einem Zeitpunkt stattgefunden haben, zu dem letztes Jahr das Unternehmen eigentlich schon in einer Krise war“. Neumeister weiter: „Die Bezahlung des Kaufpreises, aber auch die Verlustfinanzierung und die Finanzierung des Working Capitals dieser Firma kamen für die Gruppe eigentlich zu einer Unzeit und haben über 200 Millionen Euro an Liquidität verschlungen.“

Produktionskapazität sollte ausgebaut werden
Als KTM im März 2024 über die Mehrheitsübernahme informierte, betonte man auch, dass der Standort in Varese ausgebaut werden sollte, um die Kapazitäten zu erweitern. Man wollte mehr als 10.000 Premium-Motorräder herstellen. Ex-Pierer-Mobility-Vorstandsmitglied Hubert Trunkenpolz übernahm die Chefrolle bei MV Agusta. Der bisherige Chef, Timur Sadarov, blieb als Stellvertreter von Trunkenpolz, sowie als Markenbotschafter und Berater an Bord. KTM hatte schon im Oktober 2003 die Verantwortung über die Lieferkette und den Einkauf für die Italo-Luxusmarke übernommen. MV Agusta feiert heuer sein 80-Jahre-Jubiläum. Sadarov steht auch hinter der Art of Mobility S.A., die sich nun die 50,1 Prozent sicherte.

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