In Pottendorf/Bezirk Baden sollen in den nächsten 15 Jahren 480 neue Wohnungen auf der Wiese entstehen. Viele Bürger befürchten nun, dass durch das Projekt „Wr. Neustädter Straße“ ein zu rasantes Wachstum des Ortes passieren könnte. Bürgermeister verweist auf die Notwendigkeit neuer Wohnungen.
Pottendorf ist ein aufstrebender Ort im Bezirk Baden mit 7700 Einwohnern, circa 40 Kilometer von Wien entfernt. Ein konkretes Wohnbauprojekt, das „Projekt Wr. Neustädter Straße“, stößt manchen Bürgern momentan besonders sauer auf. „Ohne Einbindung der Bevölkerung soll ein ganzer Ortsteil auf einem landwirtschaftlichen Gebiet aus dem Boden gestampft werden, obwohl genügend Baulandreserven vorhanden sind“, so Gernot Blümel von der eigens gegründeten Bürgerinitiative „Ortsentwicklung für die Großgemeinde“.
„Hierbei sollen innerhalb der nächsten 15 Jahre 480 neue Wohneinheiten gebaut werden“, so Gernot Blümel. „Für ca. 1200 Bewohner und mindestens 800 Autos“. Er ortet in diesem Projekt einen politischen Schachzug, um die Einwohnerzahl über 10.000 zu bringen, um mehr Landesmittel zu kassieren. Und: „Warum nutzt man nicht die 88,5 Hektar unbebautes Bauland, das bereits vorhanden ist?“
Das Projekt wurde bereits im Mai 2022 vorgestellt und wir haben das Projekt klar im Wahlkampf kommuniziert. Wir haben also nichts versteckt.
SPÖ-Bürgermeister Thomas Sabbata-Valteiner
„Brauchen Wohnungen, um Menschen hier im Ort zu behalten“
„Es gibt keine 88,5 Hektar, die frei stehen“, erklärt Bürgermeister Thomas Sabbata-Valteiner, der seit 20 Jahren im Amt ist und mit 17 Mandaten die Absolute im Gemeinderat innehat. „Das besagte Projekt wurde bereits im Mai 2022 vorgestellt. Jetzt geht es erstmal um die Flächenwidmung“, so der Bürgermeister. Das Gebiet dafür sei bereits seit über 20 Jahren als Erweiterungsfläche vorgesehen. „Für einen neuen Sportplatz, für Radwege, für die Umfahrung und für eine Kleingartensiedlung“. Und eben auch für den gemeinnützigen Wohnbau. „Wir brauchen die Wohnungen, um die Menschen hier im Ort zu behalten“, erklärt er die ständig steigende Nachfrage. „Wir sind eine Großgemeinde, aus der die Leute nicht wegziehen wollen“. Denn eine gute Infrastruktur, Anbindung an Autobahn und an die Pottendorfer Linie machen den Ort auch für die Jungen attraktiv.
Bis Samstag haben die Pottendorfer noch Zeit, um in die Pläne einzusehen und eine Petition gegen dieses Projekt zu unterschreiben.
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