Es ist eines der bestgehüteten Geheimnisse der Stadt: Vor der Eröffnung des größten Biergarten des Landes im Wiener Prater enthüllt die „Krone“ den heurigen Bierpreis. Spoiler: in Zeiten der Teuerung eine kleine Gastro-Sensation.
Es ist die 105. Jubiläumssaison für die alteingesessene Gastrofamilie Kolarik. In jedem Reiseführer als Touristen-Ausflugsziel im Prater vertreten, ist das Schweizerhaus mittlerweile über die Grenzen der Stadt hinaus bekannt. Mit 190 Mitarbeitern – Küche, Kellner und Verwaltung – gilt der Traditionsbetrieb auch als großer Arbeitgeber in Wien. Jetzt blickt man dem Saisonstart entgegen: Nach knapp fünfmonatiger Winterpause fließt in knapp einer Woche, am 15. März, das Bier wieder aus den Zapfhähnen. Dazu werden traditionell die knusprigen Stelzen und Kartoffel-Puffer verspeist.
Während der Countdown zur Eröffnung des größten Gastgartens des Landes mit 1500 Plätzen (plus 800 innen) läuft, sind nicht einmal die Kellner im Vorfeld über das bestgehütete Geheimnis der Stadt informiert: Was heuer ein Krügerl kostet! Nur für unsere Leser lüftet das Betreiber-Ehepaar Hanni und Karl Kolarik vorab das große Bier-Rätsel.
Preis unter psychologisch wichtiger Marke
In Zeiten der Teuerung und auch steigender Preis bei den Brauereien ist es eine kleine Sensation: Denn der Preis wird eingefroren und bleibt weiter unter der psychologisch so wichtigen 6-Euro-Marke! Und was kostet jetzt ein kühles Helles, Dunkles oder Gemischtes heuer? Mit 5,90 Euro für den großen Gerstensaft zahlt man genauso viel wie im Vorjahr, es gibt trotz Inflation keine Erhöhung.
„Kurzurlaub für unsere treuen Gäste“
Hanni und Karl Kolarik wollen damit auch ein Zeichen setzen: „Die Gastronomie ist kein Preistreiber. Den Leuten bleibt ohnehin nicht viel im Geldbörsel. Wir haben knapp kalkuliert, und der Preis fürs Krügerl bleibt gleich, auch den sonstigen Warenkorb erhöhen wir kaum. Dadurch wollen wir unseren Gästen eine Freude machen bei ihrem Kurzurlaub im Gastgarten.“
Neues altes Problem hohe Energiekosten
Eine der größten Herausforderungen für das Schweizerhaus sind wie bei anderen Wirtshäusern, Cafés & Co. die jetzt durch das Ende der Strompreisbremse und steigenden Netzgebühren wieder stark erhöhten Energiepreise. Dafür wurde in die Küche ordentlich investiert, um die großen Geräte 30 Prozent energiesparender zu machen. Hingegen sind die Personal-Probleme in der arbeitsintensiven Branche nicht ganz so schlimm wie woanders.
Karl Kolarik: „Wir hatten im Vorjahr zwei Lohnerhöhungen, aber die Leute sollen auch ordentlich verdienen. Freude bei der Arbeit und Gastfreundschaft werden bei uns großgeschrieben.“ 70 Prozent sei älteres Stammpersonal, das immer wiederkommt, es gebe nur wenig Fluktuation.
Seit Corona steigt übrigens der Bierkonsum in Österreich. So trinken wir pro Kopf mit 99,6 Liter drei mehr als noch 2020. Und auch die Brauereien haben ihre Produktion auf im Vorjahr 9490 Hektoliter erhöht.
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