Zehn Einrichtungen nutzen in Salzburg derzeit den Passus, dass bei Personalnot auch Zusatzkräfte Gruppen leiten können. Die Regelung wird nun um ein Jahr verlängert und das Gesetz insgesamt entrümpelt.
Die Qualität in Salzburger Kindergärten und Krabbelgruppen bleibt umkämpft: Im Fachkräftemangel ist es schwierig, tatsächlich nur bis zu 22 Kinder pro Gruppe zu betreuen. Immer noch müssen Träger die Marke überschreiten und auf 25 Kinder erweitern.
„Unsere Sorgen haben sich in den vergangenen Monaten kaum verändert“, formuliert es die Berufsgruppe der Elementarpädagogen vorsichtig. Eine bloße Erhöhung der Gehälter sei keine Lösung. Vielmehr sind für sie gute Arbeitsbedingungen ausschlaggebend.
Alarmierende Entwicklung bei Sprachkompetenz
Zeit kosten oft die schlechten Sprachfähigkeiten der Schützlinge. „Jedes vierte Kind zwischen vier und fünf Jahren braucht eine Deutschförderung“, schlägt SPÖ-Bildungssprecherin Bettina Brandauer in einem aktuellen Landtagsantrag Alarm. Betroffen seien nicht nur Kinder mit Migrationshintergrund, sondern auch Muttersprachler, heißt es.
Im Ressort der zuständigen Landes-Vize Marlene Svazek (FPÖ) ist gerade eine Novelle für das Kinderbetreuungsgesetz in Vorbereitung. Es soll entrümpelt und künftig flexibler werden. Die Pädagogen begrüßen, dass sie für Vorbereitungen, sogenannte „gruppenarbeitsfreie Dienstzeit“, ins Homeoffice ausweichen können. Das Gesetz soll heuer noch in Kraft treten.
Ausnahme wird im August um ein Jahr verlängert
Im August läuft die Ausnahme-Regel aus, dass auch Hilfskräfte bei Personalengpässen Gruppen leiten dürfen. „Die Regelung wird um ein Jahr verlängert“, heißt es aus dem Ressort Svazek. Kindergärten seinen froh über diesen „Rettungsschirm in der Not“. Zehn Einrichtungen nutzen das salzburgweit zurzeit. Einen Qualitätsverlust will man vermeiden. Die Ausnahme gelte nur für wirkliche Notfälle.
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