Tiziano Gavaz stammt aus einer italienischen Eismacherfamilie und führt seine zwei Dielen im Herzen Favoritens mit Leidenschaft. Doch Teuerung und Zuzug erschweren das Geschäft.
Wer an den 10. Bezirk und Eis denkt, dem kommt sofort der Kulteissalon Tichy in den Sinn. Unweit davon entfernt befindet sich aber gleich ein weiterer Traditionsbetrieb: der Eissalon Gavaz. Betrieben wird er von Tiziano Gavaz, der von einer italienischen Eismacherfamilie abstammt und bereits in dritter Generation die Süßspeise herstellt und verkauft.
Er hat zwei Geschäftslokale, eines in der Laxenburger Straße und eines direkt am Keplerplatz. Nur bleiben die Kunden immer öfter aus – das hat vielerlei Gründe.
Wenig Personal und Standortproblem
„Die türkische Community habe ich für mich gewinnen können, bei den Syrern tue ich mir schwer“, so der 63-Jährige. Hinzu kommen teure Zutaten, gleichzeitig hat er nicht die kaufkräftigste Kundschaft.
Das Personal musste der gelernte Eismacher auf ein Drittel reduzieren, dadurch rackern sich seine Frau und er bis zu zwölf Stunden täglich ab, um die fehlenden helfenden Hände ausgleichen zu können. Er ist aber auch froh darüber, weil er oft Probleme mit Mitarbeitern hatte, wie zum Beispiel einer jungen Frau, die nach nur zwei Stunden das Handtuch warf, weil sie den Stress nicht aushielt. Und auch die Lage bringt Herausforderungen mit sich.
Es ist schlimmer geworden in den letzten Jahren, es braucht dringend eine Alkoholverbotszone zusätzlich zur Waffenverbotszone.
Unternehmer Tiziano Gavaz
Von seinem Arbeitsplatz aus wird er täglich Zeuge von zahlreichen kriminellen Handlungen, wie Schlägereien und Drogendeals, die Polizei ist oft vor Ort. „Es ist schlimmer geworden in den letzten Jahren, es braucht dringend ein Alkoholverbot“, fordert der Wiener.
Früher hatte er einen Schanigarten, mittlerweile ist er auf Eis zum Mitnehmen umgestiegen. Nur Nachfolger hat er bis jetzt noch keinen, wobei er – soweit es die Gesundheit erlaubt – bis 70 im Geschäft stehen möchte.
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