Bahnstreik
Verhandlungen gescheitert: Züge bleiben stehen!
Wenn die ungarischen Staatsbahnen am Dienstag im gleichen Ausmaß wie am Montag streiken, werden erneut alle 20 österreichischen Fernverkehrszüge von und nach Ungarn ausfallen, sagte ÖBB-Konzernsprecher Alfred Ruhaltinger. "Wir können leider nichts genaueres sagen, weil uns auch nicht mehr gesagt wurde. Fahrgäste bitten wir, sich vor Fahrtantritt bei den ÖBB zu informieren, ob ihr Zug auch tatsächlich fährt", sagte Ruhaltinger.
Auch im Nahverkehr kann der eine oder andere Zug ausfallen. "Wir wissen nur, dass der Streik auf unbestimmte Zeit anberaumt worden ist", sagte Ruhaltinger. Welche Züge genau, könne man derzeit nicht sagen. Für Fahrgäste wurde ein Schienenersatzverkehr mit Bussen von den Bahnhöfen Wien-Mitte und Südbahnhof eingerichtet.
Lohnerhöhung von zehn Prozent gefordert
Bei den Forderungen der ungarischen Gewerkschafter geht es um eine Lohnerhöhung um zehn Prozent sowie um eine einmalige Abfindung für jeden Eisenbahner von 250.000 Forint (971 Euro) aus dem Privatisierungsgewinn der ungarischen Güterbahn MAV Cargo, die im Jänner an die ÖBB verkauft wurde.
Hinsichtlich der Teilnahme der Beschäftigten am Streik erklärte Gasko, es würden "gerade genug Eisenbahner streiken, um den Zugverkehr im Lande lahmzulegen". Am Dienstag um 11.00 Uhr soll eine neue Verhandlungsrunde beginnen, wobei der VDSZSZ an seinen Forderungen festhält, so Gasko.
Verkehrsminister spricht von "politischer Erpressung"
Der ungarische Wirtschafts- und Verkehrsminister Csaba Kakosy bezeichnet die Forderung des VDSZSZ als "politische Erpressung". Kakosy warf dem Gewerkschaftsführer vor, Gasko sei "an keiner Einigung interessiert", sondern wolle den Zugverkehr bis zum 9. März lahmlegen. An diesem Tag findet das durch die rechtskonservative Opposition angestrengte Referendum zur Streichung von Praxis-, Spitals- und Studiengebühren statt. Laut dem Minister würden Gasko und seine Verbündeten in der Minderheit bleiben, da neun von zehn MAV-Mitarbeitern nicht an der Arbeitsniederlegung teilnehmen würden.
Kakosy kündigte weiter an, dass die Busunternehmen bei einem sich hinziehenden Streik Schienenersatz-Leistungen übernehmen sollen. Die dafür erforderlichen Mittel würden bereitgestellt.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.