Der Humor bleibt

Ottfried Fischer lässt sich nicht unterkriegen

Adabei
07.02.2008 10:27
Es ist nicht zu übersehen: Schauspieler Ottfried Fischer will sich von seiner Krankheitsdiagnose Parkinson nicht unterkriegen lassen. Und damit sein Publikum das auch versteht, griff das bayerische Urgestein ("Der Bulle von Tölz") bei seinem ersten Auftritt nach der offiziellen Bekanntgabe seines Leidens zur Schocktherapie. Beim Aschermittwoch der Kabarettisten in der Münchner Philharmonie schwang er gleich nach dem Gang auf die Bühne kurz das Tanzbein und kommentierte: "Haben Sie keine Angst, ich mache keine Schüttelreime." Stille, leicht schockiertes Raunen und dann gleich darauf Erleichterung im Saal: Fischer nimmt sich selbst auf die Schippe - und die Fans haben ein bisschen weniger Angst um ihn.

Dabei ist Fischer seine Schwäche durchaus anzusehen. Nur langsam geht er auf die Bühne, bewegungslos steht er an einem Rednerpult. Erst bei der Verabschiedung winkt er kurz, klatscht. Auch das Reden scheint schwerer als sonst zu fallen. Doch seinen Humor hat der 54-Jährige nicht verloren.

Ganz der Alte ging er bei dem Kabarettabend mit Wortkünstlern aus Bayern und ganz Deutschland nicht zimperlich mit Kirche und Politik um. Er wundere sich, wie dirigistisch der Freistaat das Rauchverbot durchgesetzt habe, erklärte er zum Beispiel. "Als nächstes kriegen die Raucher noch eine Feinstaubplakette."

Was macht der Mensch an Karneval?
Die christlichen Ursprünge des Aschermittwochs und der Fastenzeit scheinen ihm suspekt zu sein. "Wenn sie eine Diät machen, schlagen sie sich vorher nochmal den Bauch voll", erklärte Fischer. "Was macht der Mensch an Karneval? Er testet die sieben Todsünden." In der Fastenzeit gebe es in Bayern seit Alters her Tricks, das Fleischverbot zu umgehen. "Schon die Mönche haben das Schwein in die Kirche getrieben, haben es auf Karpfen getauft und aufgefressen."

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(Bild: kmm)



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