Die von den Wassermassen angeschwemmten Ablagerungen sollen das Ökosystem im Canyon anregen. Wissenschaftler werden nun dokumentieren, wie sich der Lebensraum dadurch verändert. "Dies verschafft uns einen Eindruck dessen, was die Natur für Millionen von Jahren machte, als sie diesen herrlichen Canyon einschnitt und schuf", sagte US-Innenminister Dirk Kempthorne, als er den Hebel zog, um das Wasser durch zwei riesige Rohre schießen zu lassen. Später sprudelte das Wasser aus allen vier Rohren und bildete eine schäumende Masse zwischen den gigantischen Sandsteinwänden der Schlucht.
Wasserstand bis auf 4,5 Meter angestiegen
Der Wasserstand im Grand Canyon stieg an manchen Stellen von 60 Zentimetern auf 4,5 Meter. Die Behörden hoffen, dass nach dem Ende der Flutung nach 60 Stunden genug Ablagerungen zurückbleiben, um Sandbänke wieder herzustellen. Diese sind lebenswichtig für bestimmte Pflanzen und Fische. Bereits 1996 und 2004 öffneten die Behörden vorübergehend den Damm.
Bilder der Flutung in der Infobox!
Der Glen-Canyon-Damm wurde 1963 gebaut und verwandelte den Colorado River von einem warmen und trüben in einen kalten und klaren Fluss. Diese Veränderung beschleunigte aber das Aussterben von vier Fischarten und gefährdet zwei weitere.
Sedimente wichtig für das Öko-System
Ein Schrumpfen der Sandbänke hat in den vergangenen zehn Jahren zu einem Verlust der halben Fläche für Campinganlagen geführt. Nach Angaben des Grand-Canyon-Nationalparks sollte das Engtal alle ein bis zwei Jahre geflutet werden. Dies entspreche dem Stand der Wissenschaft, sagte der Leiter Steve Martin. Seit dem Bau des Damms seien 98 Prozent der vom Fluss transportierten Sedimente verloren gegangen.
Auch die umweltbewusste Organisation Grand Canyon Trust fordert regelmäßige Flutungen. Sprecher Richard Mayol kritisierte in diesem Zusammenhang den Einfluss der Energieerzeuger auf die für die Dämme zuständige Behörde.
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