Das weltweit erste Klon-Pferd ist in Italien geboren worden. Das Erbmaterial stammt von der Stute, die das Fohlen namens Prometea auch ausgetragen hat. Prometea ist daher die genetische Zwillingsschwester ihrer Mutter.
Das Forscherteam um Cesare Galli aus Cremonastellt das Klon-Fohlen im britischen Fachmagazin "Nature" vomDonnerstag vor. Versuche, ein männliches Tier zu klonen,waren gescheitert. Das Klonen von Pferden galt lange Zeit alsschwierig und riskant. Die Forscher erhoffen sich nun Fortschrittebei der Vermehrung von Rennpferden.
Das Team um Galli vom Istituto Sperimentale Italiano"Lazzaro Spallanzani" hatte das Erbmaterial aus der Haut einerHaflinger-Stute entnommen und mit einer entkernten Eizelle verschmolzen.Den daraufhin entstandenen Embryo setzten die Forscher der Stuteein. Am 28. Mai dieses Jahres kam daraufhin ein gesundes Fohlenzur Welt, das 36 Kilogramm wog.
Gen-Tests des Erbguts haben nach Angaben der italienischenForscher bewiesen, dass das Fohlen genetisch identisch mit derMutter ist. "Bemerkenswerter Weise wurde das geklonte Fohlen vonderselben Mutter geboren, die auch die ursprüngliche Zellen-Linielieferte", schreibt das Forscherteam um Galli.
Prometea sei der einzige erfolgreiche Versuch von328 künstlich hergestellten Embryonen einer weiblichen Zell-Linie,schreiben die Forscher weiter. Aus 513 hergestellten Embryonenmit dem Erbgut eines Araber-Hengstes habe sich hingegen kein lebendesTier entwickelt. Damit unternahmen die Forscher mehr Versucheals beim Klonschaf Dolly. Damals hatte das Team um Ian Wilmut277 Embryonen hergestellt.
Die italienischen Forscher hoffen, dass ihr Durchbruchzu weit reichenden Folgen etwa in der Zucht von Renn- und Sportpferdenführt. "Das Klonen könnte es kastrierten Meister-Pferdenermöglichen, ihr Erbgut an künftige Generationen weiterzu geben." Rennpferde kosten oftmals Hunderttausende Euro. Allerdingsgibt es nach früheren Angaben des britischen Magazins "NewScientist" bereits Abmachungen von Rennveranstaltern, dass Klon-Pferdenicht für kommerzielle Rennen registriert werden dürfen.
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