Keine Fälschung

Turiner Grabtuch nun doch wieder “echt”

Wissenschaft
19.03.2008 22:51
Seit 1988 enttarnten es laufend Forscher scheinbar als gefälscht, nun soll das legendäre Grabtuch von Turin nach Auffassung des italienischen Wissenschaftlers Giulio Fanti doch wieder "keinesfalls eine Fälschung aus dem Mittelalter" sein. In der Auswertung der Radiokarbon-Analysen, denen das Tuch 1988 unterzogen wurde, gebe es nachweislich Berechnungsfehler, sagte der Professor für mechanische und thermische Prüfverfahren in einem Interview mit der Tageszeitung "Il Giornale". Dass es das Grabtuch Jesu Christi ist, ist damit aber wiederum nicht gesagt. Aber es stammt offenbar doch aus der Antike.

Die Wahrscheinlichkeit, dass das Leinen aus dem Mittelalter und nicht aus der Antike stamme, beziffert Fanti auf nur 1,2 Prozent. Das 4,37 mal 1,11 Meter große Tuch, das der Überlieferung nach den Leichnam Jesu bedeckt haben soll, war 1988 im Auftrag der Erzdiözese Turin von drei verschiedenen Instituten nach der C-14-Methode auf sein Alter untersucht worden. Groß war der Schock, als es hieß, das Tuch stamme aus dem Mittelalter. In den letzten Jahren gab es zahlreiche Nachberichte, die die These unterstützten.

Fanti sagt nun, laut seiner Prüfung der Daten enthalten die Berechnungen einen falschen Zahlenwert. "Das lässt sogar an eine Manipulation denken, die darauf zielte, das gewünschte Resultat zu erhalten", so der Wissenschafter, der hier offenbar eine Verschwörung ortet. Zudem wiesen die Gewebestellen, an denen seinerzeit die Proben entnommen worden waren, Verunreinigungen auf, die für starke Schwankungen der Datierung verantwortlich seien. Nach seiner Auffassung stammt das Tuch aus der Zeit Jesu.

Abdrücke durch "Strahlung von großer Intensität" 
Die auf dem Tuch erkennbaren Züge eines Toten mit schweren Verwundungen könnten nur durch eine "Strahlung von großer Intensität" zustande gekommen sein, so Fanti. Es müsse sich um eine Art Blitz im Millisekundenbereich gehandelt haben. Dass das Abbild künstlich erzeugt sein könne, schloss der Forscher aus. Wer weiter von einem Gemälde ausgehe, wisse nicht, wovon er rede.

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