"Im falschen Film"

Georg Zellhofer äußert sich zu Austria-Abschied

Fußball
21.03.2008 14:31
"Ich bin enttäuscht, dass ich die Saison nicht zu Ende arbeiten darf. Ich hätte es mir verdient und war zu 100 Prozent überzeugt, die Vorgabe, den UEFA-Cup-Startplatz zu sichern, zu erfüllen." Das sagte Georg Zellhofer am Donnerstag, nachdem seine "Ehe" mit dem Bundesligisten Austria Wien am Mittwochabend von den Vereinsspitzen des Fußball-Cupsiegers Austria Magna vorzeitig beendet worden war.

Präsident Wolfgang Katzian und Co. regierten in einer Krisensitzung, in der Dietmar Constantini als interimistischer Nachfolger bis Sommer eingesetzt wurde, auf die Ankündigung Zellhofers, seinen im Juni auslaufenden Vertrag nicht verlängern zu wollen. Diese Aussage, die er am Sonntag nach der 0:1-Heimniederlage gegen Austria Kärnten gemacht hatte, kommentierte der 47-jährige Coach so: "Das war aus der Emotion, der Enttäuschung heraus, das darf nicht passieren."

Zellhofer, der mit sofortiger Wirkung beurlaubt worden ist und noch bis Saisonende Gehalt von den Violetten bezieht, versicherte nochmals, dass sein Outing nicht der Grund für die schwache Leistung (0:2) der Austria am Dienstag im Derby gegen Rapid gewesen sein kann.

Spieler machen sich Sorgen um Zukunft
Denn am Mittwochvormittag während der Analyse der Partie habe es auch Rückmeldungen von Spielern gegeben, die sich über ihre Zukunft Sorgen machen. "Durch die Situation um den Stronach-Abgang, die Lizenzierung und ihrer auslaufenden Verträger sind sie verunsichert." Außerdem sollen die Manager einiger Austria-Spieler ihre Schützlinge ob der offenen Perspektiven schon anderen Vereinen angeboten haben. 

Zur ungewissen Zukunft, zur Verkrampfung, weil der Kopf nicht frei war, und dem Druck für die Teamkandidaten gesellten sich im ungünstigen Augenblick auch noch die unglücklichen, aber folgenschweren Entscheidungen der Schiedsrichter in den Spielen gegen die Linzer dazu. Und so kam es, wie es im Fußball-Geschäft immer wieder kommt. 

Zellhofer nicht böse wegen Beurlaubung
Nach nur drei Siegen aus den jüngsten 16 Liga-Spielen musste der Trainer dran glauben. Zellhofer, der nach eigenen Angaben im sportlichen und menschlichen Bereich keine Schwierigkeiten mit den Spielern hatte und auch nicht den Faden zur Mannschaft verloren hatte, nimmt nicht im Bösen seinen Hut.

"In den eineinhalb Jahren kann nicht alles schlecht gewesen sein - nur in den letzten 14 Tagen fühlte ich mich wie im falschen Film", meinte er. "Wir sind im Vorjahr vom letzten Platz weggekommen, haben den Cup gewonnen und uns damit für den UEFA-Cup qualifiziert und dort die Gruppen-Phase erreicht, allerdings nicht die gewünschte Resultate erzielt", resümierte Zellhofer seine Zeit bei den Violetten.

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(Bild: KMM)



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