"Problem Zorn"

Briten sind laut Studie weniger “cool” als gedacht

Wissenschaft
27.03.2008 22:04
Die viel gerühmte britische Gelassenheit gehört offenbar der Vergangenheit an: Der Londoner Stiftung für Psychische Gesundheit (MHF) zufolge ist im Inselkönigreich unkontrollierbarer Ärger zur Volkskrankheit geworden. 28 Prozent der Briten haben gelegentlich Probleme, ihren inneren Zorn im Zaum zu halten, so eine Studie.

20 Prozent haben Beziehungen oder Freundschaften schon wegen der Neigung der jeweiligen Partner zu Wutausbrüchen beendet, 32 Prozent haben Freunde und Familienmitglieder, die sich nur schwer beherrschen können. Psychologen fordern deshalb mehr Therapien für "Zorn-Management".

In einer Untersuchung der Stiftung an 1.974 Männern und Frauen waren 64 Prozent der Teilnehmer überzeugt, dass Menschen heute im allgemeinen leichter wütend werden. Das britische Gesundheitswesen sei auf eine Behandlung des Zorn-Problems kaum eingestellt, kritisierte MHF-Direktor Andrew McCulloch. Es gebe zwar Therapieangebote für Depressionen, Essstörungen und zahlreiche Phobien, "jedoch werden wir alleingelassen, wenn es um eine emotionale Aufwallung geht, die so mächtig wie unser Zorn ist".

Kronen Zeitung und krone.at

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