Grabverlegung

Ruhestätte von Johannes Paul II. wird verlegt

Ausland
01.04.2008 13:41
Drei Jahre nach dem Tod von Johannes Paul II. wird im Vatikan über eine Verlegung des Grabes des Papstes aus der Gruft unter dem Petersdom in den Innenraum der Kirche diskutiert. Ein definitiver Beschluss soll nach einer Seligsprechung des Toten gefasst werden, erklärte Vatikansprecher Pater Federico Lombardi, nachdem italienische Medien berichtet hatten, dass die Entscheidung über eine Verlegung des Grabes bereits gefallen sei. Gerüchten zufolge soll Karol Wojtyla ein Grab unweit des Meisterwerks Michelangelos, der Statue der Pietà, erhalten. Das Grab soll in der Kapelle des Heiligen Sebastian untergebracht werden.

An dem Vorhaben, das Grab zu verlegen, arbeitet eine Kommission unter der Leitung von Kardinal Angelo Comastri, der für die Peterskirche zuständig ist. Das letzte Wort hat Papst Benedikt XVI., der den Termin für die Grabverlegung entscheiden wird. Aller Voraussicht nach wird er auf die Seligsprechung seines Vorgängers warten.

Nach der Seligsprechungszeremonie soll der polnische Papst in einem Glasschrein mit einer Wachsmaske auf dem Gesicht ausgestellt werden, damit ihn alle Pilger sehen können. "Wir wollen den verstorbenen Papst den vielen Tausenden von Gläubigen näher bringen, die jährlich aus allen Weltteilen nach Rom reisen, um ihn zu sehen", sagte Kardinal Jose Saraiva Martins, Präfekt der Heiligsprechungskongregation.

Zustand des Leichnams wird geprüft
Bei der Exhumierung werden Experten des Vatikans den Zustand des Leichnams von Johannes Paul II. prüfen. "Wenn man den Leichnam eines Seligen oder Heiligen verlegt, will man dessen Zustand prüfen. Danach kann eine Wachsmaske mit den Gesichtszügen von Johannes Paul II. angefertigt werden, wie es bei anderen Heiligen der Fall ist", sagte Saraiva Martins.

Papst Benedikt XVI. feiert am Mittwoch eine Messe zum Gedenken an seinen Amtsvorgänger, der am 2. April 2005 gestorben war. Johannes Paul II. war fast 27 Jahre lang das Oberhaupt der katholischen Kirche. Vor zwei Jahren hatte Benedikt XVI. die Seligsprechung von Karol Wojityla eingeleitet, ohne die fünf Jahre nach seinem Tod abzuwarten, die das kanonische Recht für Seligsprechungsverfahren eigentlich vorsieht. Benedikt XVI. hatte sich zu diesem Schritt unter dem Druck der Gläubigen entschlossen, die beim Begräbnis von Johannes Paul II. mit der Forderung "Santo subito!" die sofortige Einleitung des Seligsprechungsverfahrens verlangt hatten.

Bis zu 20.000 Besucher täglich am Grab von Johannes Paul
Kardinal Giovanni Battista Re begrüßte die Überlegungen des Vatikans, das Grab von Johannes Paul II. in die Peterskirche zu verlegen. "Für uns alle, die seine engsten Mitarbeiter waren, sind diese Pläne eine große Freude. Johannes Paul II. war ein großartiger Mensch und ein großartiger Papst. Als Heiliger wird er in den Herzen der Tausenden Pilger leben, die sein Grab besuchen", sagte Kardinal Re. Derzeit wird das Grab von Johannes Paul II. täglich von 15.000 bis 20.000 Pilgern besucht.

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