In Trioformation mit Lars Danielsson am Bass und Hubert Nuss am Piano packte Haffner die Songs seines letzten Studioalbums "Shapes" in jazzpuristisches Gewand - und sich als Schlagzeuger in den Vordergrund. Fans des gefragten Sessionmusikers können damit seit längerem endlich wieder ausgedehnten Solis und den fragilen "Beats" des rhythmisch in allen Lagen versierten Drummers auf einem Album fröhnen.
Erstaunlich an der beim aufgeschlossenen, deutschen Jazzlabel ACT erschienen CD ist, wie wenig die Transformation auf Piano, Bass, Schlagzeug die Songs von "Shapes" verfremdet. Obwohl im "Original" sehr Elektro-lastig und von dicken Synthesizer-Klangwolken geprägt, geht die Aura der Stücke nicht verloren. Dafür zeichnet allem Lars Danielssons Vielseitigkeit am Bass verantwortlich, der als Melodienspieler gut mit Haffners "Hooks" zurechtkommt und sie mal in den oberen Lange, mal mit Bogen darbringt.
Für Haffner-Fans ist "Acoustic Shapes", das übrigens in Baden-Baden aufgezeichnet wurde, nicht nur ein tolles Live-Album, auf dem man das Können des in Bayern geborenen Stockakrobaten als eingefangenen Konzert-Moment immer wieder bewundern wird können. Es ist auch eine ideale Einstiegsdroge in die Welt des Schlagzeuger-Jazz. Wem der transparente, lebendige und stets durch virtuose Fills durchzogene Sound von "Acoustic Shapes" gefällt, für den ist der Sprung zu Alben von Manu Katché oder Dennis Chambers keine große Hürde mehr.
9,5 von 10 Stockakrobaten
Von Christoph Andert
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