"Hooligenglisch"

Polizisten lernen Schimpfwörter für die EURO 2008

Österreich
17.04.2008 15:32
Die Polizei will bei der EURO 2008 wirklich auf alle Eventualitäten vorbereitet sein: In Kärnten rüsten sich die Beamten neben Einsatzübungen und Spezialtrainings nun auch für Schimpfwort-Attacken englischsprachiger Fußballfans. In einem Informationsmagazin finden sich Übersetzungen wichtiger Ausdrücke, Grammatik und eben Vokabeln aus der Praxis. Ein Beispiel aus der Englisch-Serie ist ein aufgebrachter Fan, der einen Beamten fragt: "Hey copper: why don't you shut up and let us go?" Und nun weiß der Beamte, was gemeint ist - nämlich: "Hey Bulle, warum hältst du nicht deinen Mund und lässt uns gehen?" heißt es in dem Magazin, das auch die Übersetzungen von weit schlimmeren Schimpfwörtern parat hat.

Schritt für Schritt sollen damit Kärntens Beamte auch sprachlich fit für die EURO gemacht werden. Im Info-Magazin des Landespolizeikommandos widmet sich aktuell der dritte Teil der Serie "Brush up your English", zu Deutsch "Frischen Sie Ihr Englisch auf", wichtigen Vokabeln aus der Praxis. 

Angebot zur Vorbereitung
„Als Vorbereitung auf die EURO haben wir diese Englisch-Serie erstellt. Die Beamten werden nicht abgefragt - es ist nur ein Angebot für die Vorbereitung", erklärt Rainer Dionisio, Chefredakteur des Info-Magazins der Polizei. Das "Englisch-Wörterbuch" für Polizisten widmet sich allerdings nicht nur dem derben Vokabular frecher Fußballfans, sondern auch der Grammatik und einigen für den EM-Einsatz hilfreichen Phrasen. 

Mehr Platz in Gefängnissen
Falls das Reden nichts mehr nützt, stehen bald auch mehr Gefängnisplätze zur Verfügung. Die Strafanstalten machen derzeit Platz für "Neukunden": Rund 400 Häftlinge in den vier Austragungsstädten werden umgesiedelt. Die Insassen - ausschließlich Gefangene, die weniger als 18 Monate Haft absitzen müssen - werden für die Dauer der Europameisterschaft in umliegende Vollzugsanstalten umgebettet.

Häftlinge werden aus Wien weggebracht
"Wir möchten für alle Fälle gerüstet sein. Der Schwerpunkt ist dabei natürlich Wien. Rund 200 Häftlinge aus den Justizanstalten Josefstadt und Simmering werden nach Niederösterreich ausgelagert", so Thomas Geiblinger vom Justizministerium. Doch auch in Salzburg, Innsbruck und Kärnten werden jeweils bis zu 50 Gefangene auf Grund von potentiellen "Neuankömmlingen" ausquartiert. "Möglichkeiten gibt es bei insgesamt 28 Justizanstalten österreichweit ja genug", so Geiblinger.

Bis Mitte Mai möchte man die Zellen geräumt haben. Risiken durch die zahlreichen Transporte sieht Geiblinger keine: "Beinahe täglich werden Häftlinge von A nach B überstellt. Und ich kann mich in den letzten Jahren an keinen einzigen Zwischenfall erinnern." Bleibt nur zu hoffen, dass unsere Gefängnisse während der EURO nicht aus allen Nähten platzen. 

Von Klaus Loibnegger, Thomas Leitner und Martin Radinger, Kronen Zeitung

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