Wolfsburgs 1:0 durch Caligiuri (27.), die Riesenchance für die Gäste auf das 2:0 durch einen 50-Meter-Heber von Guilavogui (38.), der an die Stange ging - wer redet heute noch darüber angesichts der Show des Robert Lewandowski in Hälfte zwei?
"Einfach Wahnsinn"
51., 52., 55., 57., 60. - diese Zahlen wird man nicht so schnell vergessen. Es sind jene Minuten, in denen Lewandowski traf. Schnellster Hattrick (3:22 Minuten), schnellster Viererpack (5:42 Minuten), schnellster Fünferpack (8:59 Minuten) in der Geschichte der deutschen Bundesliga, erster Joker, der fünf Tore in einem Spiel erzielte - der 27-jährige Pole stellte Rekorde am Fließband auf. "Diese Minuten waren einfach Wahnsinn, ein unglaublicher Abend", so der Mann, der Geschichte schrieb.
Guardiola baff
"So etwas habe ich noch nie erlebt", staunte auch sein Trainer Pep Guardiola. Und sein Pendant auf Wolfsburger Seite, Dieter Hecking, stammelte fassungslos: "Was soll ich sagen? Ein Weltklassestürmer hat fünfmal aufs Tor geschossen und hätte siebenmal treffen können."
Alaba: "Willst du mich veralbern?"
Für seine fünf Volltreffer benötigte Lewandowski nur neun Ballkontakte - auch diese Marke ist höchst rekordverdächtig. Auch ÖFB-Legionär und Lewandowski-Spezi David Alaba bekam den Mund vor Staunen kaum zu. "Robert Lewandowski, willst du mich veralbern?", postete er auf Facebook (sinngemäß, weil englisch). Bis Mittwochvormittag kassierte er dafür flockige 76.000 Likes. Kollege Thomas Müller ist sich sicher: "Das ist ein Rekord für die Ewigkeit. Was hat sich der Robert Lewandowski dabei bloß gedacht?"
Weiteren Rekord verpasst
In Minute 69 hätte Lewandowski nach Alaba-Flanke fast noch den Sechserpack geschnürt, doch Wolfsburg-Verteidiger Ricardo Rodriguez rettete auf der Linie mit einer akrobatischen Fußabwehr. Damit bleibt Dieter Müller, der am 17. August 1977 beim 7:2-Heimsieg des 1. FC Köln über Werder Bremen sechs Tore erzielt hatte, alleiniger Bundesliga-Rekordhalter für die meisten Treffer in einem Spiel. Die Bestmarke für den schnellsten Hattrick hatte bisher der Duisburger Michael Tönnies, der 1991 in der Partie gegen den Karlsruher SC fünf Minuten benötigt hatte.
Presse feiert Lewandowski
Deutschland:
"Berliner Zeitung": "Wie im Traum. Pep Guardiola schlug die Hände über der kahlen Stirn zusammen, sein Mund stand offen. Wie die 75.000 Zuschauer in der Münchner Arena konnte der Trainer des FC Bayern nicht glauben, was er gerade gesehen hatte. Oder hatte er es vielleicht geträumt? Nein, fünf Tore in neun Minuten waren tatsächlich gerade gefallen, eine Wahnsinns-Show, für die allein der erst zur zweiten Hälfte eingewechselte Robert Lewandowski zuständig gewesen war."
"Bild": "Lewandowski-Wahnsinn - 5 Tore in 9 Minuten."
"Süddeutsche Zeitung": "Der Ein-Mann-Tornado. Eine Halbzeit lang zeigt Wolfsburg dem FC Bayern die Grenzen auf. Doch dann dreht der erst zu Pause eingewechselte Robert Lewandowski die Partie - und wie: Mit dem schnellsten Fünferpack der Bundesliga-Geschichte besiegelt er in neun Minuten im Alleingang das 5:1."
Polen:
"Super Express": "Robert Lewandowski demolierte den VfL Wolfsburg. Fünf Tore in neun Minuten!"
"Sport.pl": "Robert Lewandowski geht in die Geschichte ein. Fünf Tore in neun Minuten!"
"Fakt": "Lewandowski entzückte nicht nur mit der Zahl seiner erzielten Tore, sondern auch mit dem unglaublichen Tempo, in dem er sie schoss. Der Pole hat Rekorde gebrochen!"
"Rzeczpospolita": "Nie zuvor hat jemand in der Bundesliga so schnell drei Tore in Serie erzielt. Doch Lewandowski ließ es dabei nicht bewenden. Nach weiteren fünf Minuten konnte er sich für fünf Tore rühmen."
Schweiz:
"Blick": "Oktoberfest in München. Lewa nimmt 5 Mal Maß. O'zapft is! Fünf Tore in neun Minuten. Robert Lewandowski bricht gegen Wolfsburg alle Rekorde."
"Neue Zürcher Zeitung": "Fünf Tore in neun Minuten: Bayern-Stürmer Lewandowski gelingt gegen Wolfsburg ein Rekord für die Ewigkeit."
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