Eine Gruppe von etwa 50 Personen versammelte sich am Vormittag vor dem Haas-Haus am Stephansplatz, um vor Homöopathie zu "warnen". Hauptkritikpunkt: Keine wissenschaftliche Studie belege die Wirksamkeit der Substanzen.
Bei einer Verdünnung von eins zu 10 hoch 23 sei kein einziges Molekül der angeblich enthaltenen Substanz mehr vorhanden - daher wurde von den Verantwortlichen der "Skeptiker - Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften" (kurz: GWUP) auch der symbolische Zeitpunkt 10.23 Uhr gewählt.
"Letzte Bastion modernen Aberglaubens"
Laut Ulrich Berger, Organisator und Präsident der Gesellschaft für kritisches Denken, soll die "nicht ganz ernst gemeinte" Demonstration vor Augen führen, dass Homöopathen "reinen Zucker zu einem Kilopreis von rund 600 Euro" feilbieten. Das Argument "Hilft's nichts, so schadet's nichts" lässt er nicht gelten.
"Eine wirksame Therapie kann verschleppt werden." Darüber hinaus habe es bereits gesundheitsgefährdende Fälle gegeben. "Eine junge Frau hatte unlängst nach einer homöopathischen Selbstbehandlung eine Arsenvergiftung." Darüber hinaus gebe es indirekte Nebenwirkungen.
Für die Skeptiker handelt es sich bei der 200 Jahre alten Homöopathie um "eine letzte Bastion modernen Aberglaubens". Eine ältere Dame, die sich spontan anschloss und ebenfalls ein Fläschchen Globuli einnahm, begrüßte die Initiative. "Ich finde es gut, dass man endlich etwas unternimmt", erläuterte sie. "Es geben irrsinnig viele Leute Geld für nichts aus."
"Geistige Verarmung" in Österreich
Organisator Berger sprach von einer "a- bis anti-wissenschaftlichen Stimmung" in Österreich und einer "geistigen Verarmung", wenn derartiger "Unsinn" unkritisch akzeptiert werde. "Von Homöopathieseite wird ungeniert die Wahrheit verbogen", behauptete er. Für ihn handelt es sich um reinen "Hokuspokus". Der Mathematiker und WU-Professor Berger hat derzeit übrigens selbst eine rote Schnupfennase und nimmt - nichts, wie er verriet. Er warte einfach, bis der Schnupfen von selbst wieder geht.
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