Ausgerechnet eine Umweltstudie bremst jetzt die Offensive der Wiener Grünen für eine (fast) autofreie Ringstraße: Nur wenige Tage nachdem Grün-Gemeinderat Christoph Chorherr und Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou die Ring-Fuzo-Projekte (teuer?) engagierter internationaler Architekten lobten, wurde der "Krone" die Studie von Illini und Lenz zugespielt. Diese Experten der Technischen Universität Wien erhoben bereits vor Monaten sämtliche Folgen einer Ringstraßen-Sperre.
"Vier- bis achtmal höhere Emissionen"
In der Zusammenfassung der Wissenschaftler steht: "Allein eine dreistündige Sperre des Rings vom Opernring bis zum Schottentor verursacht vier- bis achtmal höhere Emissionen als an normalen Tagen ohne Sperre, mit Spitzenwerten von bis zu 15-mal höheren Emissionen." Und als Schlussfolgerung ist zu lesen: "Eine Sperre der Ringstraße befreit nicht von den Emissionen der Fahrzeuge, sondern stellt eine vielfach höhere Umweltbelastung dar."
Umweltsituation wird sicher nicht besser
Die Autorin der Studie, Bruna Illnin, erklärt auch ganz ohne politisch motivierte Emotion, warum sich die Situation sicher nicht bessert: "Das Verkehrsaufkommen wird gleich bleiben. Egal, ob mit oder ohne Sperre. Wer (in der Stadt, Anm.) irgendwohin muss, wird nicht auf seine Absicht verzichten."
Vassilakou: "Wollen jetzt noch keine Totalsperre"
"Gegen unsere Vorschläge kann's ja noch gar keine seriöse Studie geben", kontert Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou. Sie vermutet, dass die Autolobby dieses Papier in Auftrag gegeben hat: "In den nächsten Jahren ist auch gar keine Totalsperre geplant. Wir wollen nur eine Diskussion, wie der Ring noch schöner wird. Und bevor der Ring irgendwann autofrei sein könnte, müsste natürlich ein Verkehrskonzept vorliegen."
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