Nach Tod von Papst

Abt ist sich sicher: „Konklave wird länger dauern“

Bernhard Eckerstorfer und Papst Franziskus bei einem Treffen

(Bild: Vatican Media)

Bernhard Eckerstorfer, der neue Abt im Stift Kremsmünster, erinnert sich an seine Treffen mit Papst Franziskus. Der Oberösterreicher verbrachte mehrere Jahre in Rom. Er rechnet im Interview mit der „Krone“ zudem mit einer längeren Suche nach einem Nachfolger.

„Krone OÖ“: Herr Abt, Sie haben als Rektor des Päpstlichen Athenaeums Sant‘Anselmo mehrere Jahre in Rom verbracht und den Papst häufig getroffen. Erinnern Sie sich an Ihre letzte Begegnung mit ihm?
Abt Bernhard Eckerstorfer: Das war am 5. November bei einem Zusammentreffen mit Studenten. Ich war immer wieder sehr beeindruckt, wie offen er jungen Menschen begegnet ist.

Sein Tod am Ostermontag hat große Symbolkraft.
Ja, seine letzten öffentlichen Worte waren Segensworte. Sein letzter Tag war ein Abbild seines ganzen Lebens.

Todesnachricht während Hochamt
Wie haben Sie und Ihre Mitbrüder auf die Todesnachricht reagiert?
Das Hochamt bei uns im Stift war gerade im Gang. Wir haben den Gottesdienst sofort für eine Schweigeminute unterbrochen.

Werden Sie zur Beisetzung anreisen?
Das ist mir terminlich nicht möglich, aber ich werde meine Predigt am kommenden Sonntag Papst Franziskus widmen.

Nun wird ein neuer Papst gesucht. Rechnen Sie wieder mit einem eher kurzen Konklave?
Ich denke, dass es diesmal länger dauern wird. Franziskus hat sehr viele neue Kardinäle ernannt, die sich untereinander noch gar nicht kennen. Ich glaube auch, dass das Wort von Kardinal Schönborn beim Vorkonklave einiges Gewicht haben wird.

In welche Richtung wird es gehen. Reformorientiert oder konservativ?
Das ist gar nicht so sehr die Frage. Auch Papst Franziskus war ja eigentlich beides. Es wird darum gehen, wer Gott den Menschen am besten frisch und zeitgemäß näher bringen kann, so wie er es vorgelebt hat.