Es ist angesichts der schwachen Ergebnisse bei den letzten Wahlen zum Nationalrat und Landtag nicht mehr zu übersehen, dass sich die einst so erfolgreiche Grüne-Alternative-Partei auf das politische Abseits zubewegt. Geschwächt wurde die Partei natürlich durch den plötzlichen Rücktritt von Eva Glawischnig, die sich aus allen ihren politischen Ämtern zurückgezogen hat. Ihr aber jetzt alleine die Schuld an den großen Stimmenverlusten bei den letzten Wahlen zu geben, ist eigentlich schon sehr ungerecht. Sie hat sich unbestrittenermaßen mit all ihren Kräften über eine sehr lange Periode hindurch, nämlich von 1999 bis 2017, als Abgeordnete zum Nationalrat für ihre Partei eingesetzt und sicher einen sehr großen Teil ihres Privatlebens dafür geopfert. Einmal geht halt jedem Menschen die Kraft aus. Sie hat es sich mit ihrer Entscheidung sicher nicht leicht gemacht und sich schlussendlich für ihre Gesundheit und das Wohl ihrer Familie entschieden, was sicher während ihrer politischen Tätigkeit ein Stück weit auf der Strecke geblieben ist. Peter Pilz hat da durch seinen plötzlichen Abgang und die Gründung der neuen Partei Liste Peter Pilz so kurz vor den Nationalratswahlen schon eher zum großen Stimmenverlust der Grünen beigetragen und letztlich im Nachhinein seine Glaubwürdigkeit als vormaliger seriöser Grün-Politiker verloren, als plötzlich auch gegen ihn #MeToo-Vorwürfe im Raum standen und sein Austritt in ein anderes Licht gerückt wurde, was sicher später auch viele einstige Wähler der Grünen vergrault hat. Andererseits hatte man schon längere Zeit den Eindruck, die Grünen setzen sich nicht mehr wirklich für ihre einstigen Ideale wie z. B. den Umweltschutz ein, sondern sind vorwiegend mit sich selbst und dem Wählerfang beschäftigt. Von nichts kommt halt nichts. Diese Partei hat jetzt sicher einen sehr langen und mühevollen Weg vor sich, um sich mit neuen engagierten Parteimitgliedern wieder einen Platz bei der Wählerschaft zu erkämpfen.