Manche Politiker haben mit dem differenzierten Schulsystem, Gymnasium oder Neue Mittelschule, keine Freude, da sie „Eliten“ grundsätzlich ablehnen und meinen, in einer gemeinsamen Schule ohne Berücksichtigung der Begabung gäbe es gleiche Bildungsstandards. Bei der Überprüfung der Viertklässler in Mathematik konnte man deutlich die Unterschiede der Bildungsstandards beider Schultypen erkennen: So schafften in Oberösterreich bei den NMS 16 Prozent der Schüler die Mathe-Zielsetzung gar nicht, in den AHS war es nur ein Prozent. Dagegen lagen 19 Prozent der Gymnasiasten und nur drei Prozent der NMS-Schüler über dem vorgegebenen Bildungsstandard. Dass unter diesen Umständen ein Schulwechsel von der NMS zum Gymnasium schwierig ist, braucht man nicht zu erläutern. Im derzeitigen österreichischen Schulsystem wird die Auswahl, ob ein Kind das Gymnasium oder die Neue Mittelschule besuchen darf, zu früh getroffen. Daher könnte nach dem Kindergarten (Vorschule) folgendes Schulsystem anschließen: A. 5 Jahre Grundschule für alle; B. 4 Jahre Gymnasium oder Neue Mittelschule; C. 4 Jahre Gymnasium/Oberstufe oder Berufsbildende Schule oder Lehrberuf. Mit diesem Schulsystem würde man wahrscheinlich erreichen, dass die Schulwahl später getroffen wird und die verschiedenen Begabungen der Schüler rechtzeitig zur Entfaltung kommen können.
Kurt Gärtner, Wels
Erschienen am Di, 13.3.2018
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