Populismus per se ist heute ein gängiges Vehikel der Politik geworden. Die Abgrenzung zur pathologischen Form ist fließend und wird uns derzeit von Trump veranschaulicht. „America first“ ist für ihn nicht nur ein Slogan, offenbar verbindet er auch dieses Ziel mit seinem narzisstischen Wesen. Man sollte ihm daher bei Verhandlungen den Wind aus den Segeln nehmen, indem man zwar aus einer Position der Stärke, aber auch der Einsicht verhandelt. Seine Reizschwelle, was den aus seiner Sicht „ungerechten“ Umgang der restlichen Welt (vor allem China und Europa) mit seiner Heimat betrifft, ist gefährlich niedrig und sollte daher auch bei Verhandlungen Berücksichtigung finden. Es gibt aber auch eine andere Seite der Medaille. Sowohl China als auch die EU haben sich in Bezug auf Fairness nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Die USA stehen schwer unter Konkurrenzdruck der Chinesen, Deutschland beispielsweise belegt Autoimporte aus den USA mit 10%, während unser Nachbar für seine Exporte in die USA nur 2,5% zu berappen hat. Sicher kein Zufall, dass Trump genau diese Branche im Visier hat. Weiters haben sich auch die Machtverhältnisse, verglichen mit den Jahren nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion, verändert. Russland spielt heute politisch auf einer Stradivari, die USA sind in den Augen Trumps, aber auch der Welt, nur Zuhörer. Nicht zuletzt hat sich die EU militärisch immer auf den Schultern ihres Überseepartners abgestützt und sorglos ausgerastet, ein Aspekt, der in den Augen eines Mannes wie Trump sicher nicht gut ankommt, was er übrigens schon mehrmals zum Ausdruck gebracht hat. Das alles ins Kalkül zu ziehen wäre die EU bei Verhandlungen gut beraten. Ein Handelskrieg würde alle mitreißen und könnte den Wirtschaftsaufschwung schwer treffen. Die nächste Krise wäre uns sicher, ein Szenario, das gerade jetzt niemand brauchen kann.
Herbert Höselmayer, Klostermarienberg
Erschienen am Mo, 19.3.2018
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