Die Präsidentenwahl in Russland ist geschlagen, und nach Teilauszählungen steht Putin, wie vorherzusehen war, als Sieger und somit als Präsident für die nächsten sechs Jahre fest. Für eine endgültige Auszählung ist es noch zu früh, aber ob ein oder zwei Prozent mehr oder weniger Stimmen ändert nichts mehr. Der kommunistische Gegenkandidat schaffte immerhin beachtliche etwa 16 Prozent, bei den anderen Kandidaten ging es eigentlich um nicht mehr als um das Dabeisein. Die Opposition, mehr oder weniger vom Westen unterstützt, ortet natürlich Wahlmanipulation und jede Menge Verstöße gegen die Wahlordnung. Für einen Manipulationsverdacht sorgte beispielsweise die für Russland angeblich ungewöhnlich hohe Wahlbeteiligung von mehr als 50 Prozent; und zu den Verstößen gegen die Wahlordnung: Mein Gott, was gab es doch bei den letzten Wahlen in Österreich oder Deutschland bezüglich Wahlordnungsverstößen zu lesen. Da war doch auch alles vertreten bis hin zu falschen Auszählungen; also nicht zu viel Wind machen! Dieses Mal, und das schmerzt einige Leute im Westen ganz besonders, durften auch die Bewohner der ehemals russischen, dann ukrainischen (der damalige Ministerpräsident der UdSSR, Nikita Chruschtschow, „verschenkte“ 1954 die Krim an den Sowjet-Staat Ukraine, obwohl er dazu nicht legitimiert war) und jetzt wieder russischen Halbinsel Krim bei der Wahl des russischen Präsidenten abstimmen. Dass der Westen mit Putin nicht allzu viel Freude hat, weiß man nicht erst seit dem erfolgreichen Einsatz der Russen bei der Unterstützung der syrischen Armee im Kampf gegen Terroristen und sogenannte „Oppositionskräfte“. Auch bei wirtschaftlichen Fragen wird heute noch einem Mann wie Jelzin nachgetrauert, von dem es hieß, dass man ihn für ein paar Flaschen Wodka über den Tisch ziehen konnte. Dazu kommen jetzt noch die Spannungen wegen eines in England angeblich von Russland vergifteten Doppelspions und seiner Tochter. Dieser mysteriöse Vorfall wurde hochgespielt und endete momentan bei gegenseitigen Ausweisungen von Diplomaten und Androhungen von schärferen Maßnahmen. Beweise für die russische Täterschaft gibt es wie üblich nicht, und die britischen Meldungen zu dem Fall sind sehr vage. Aber: Der Russe war’s. Und jetzt muss sich der Westen wieder mit Putin herumquälen.
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