Das freie Wort

Die Gretchenfrage und die Ehe . . .

Ja, wir Älteren, wir haben noch etwas an klassischer Bildung mitbekommen, an humanistischer Bildung, das heißt meist auch an humaner Bildung, und darauf beruht unser Weltbild. Konkret: Auch die klassische Literatur und ihr Großmeister Goethe gehören dazu. Heute unter Schulabsolventen ein weitgehend Unbekannter. Konkret: Goethe hat das Drama „Faust“ geschrieben. Für die, die da im Unterricht gefehlt haben, oder die, denen das im Unterricht überhaupt verheimlicht wurde: Das ist eine Liebesgeschichte zwischen Herrn Faust und Fräulein Gretchen. Und Gretchen, vom natürlichen Gefühl des reinen Herzens beseelt, stellt Faust die Frage: Wie hältst du es mit Gott, mit der Religion? Oh, wenn sie sich doch vom Gefühl nicht überwältigen ließe! Denn das ist eine wichtige Frage, ehe man den Bund fürs Leben eingeht. Gretchen hat da leider keine Konsequenz. Und ihr irdisches Leben nimmt daher ein schlechtes Ende. So weit zu dem Drama „Faust“. Aber jetzt zum wirklichen Leben: Wie halten es die, die aus aller Herren Länder zu uns kommen, mit der Religion? Ist sie ihnen das Wichtige auf der Welt? Wichtiger als die Gesetze und Lebensgewohnheiten der ansässigen Bevölkerung, deren Moral und Weltanschauung? Und wie sehen ihre religiösen Regeln, Wertvorstellungen und Verhaltensvorschriften aus? Wenn aber die religiösen Verhaltensvorschriften eines Einreisenden mit unserer Rechtsordnung in Widerspruch stehen, aber für ihn unverzichtbar sind – und das sollte man prüfen, bevor man ihn auf Dauer aufnimmt – dann kann es auch nichts werden mit der „Ehe“ , der lebenslangen Verbindung, der Zuwanderung, der Einbürgerung! Also ganz wichtig: die Gretchenfrage vor der „ Ehe“!

Dr. Peter F. Lang, Wien

Erschienen am Di, 15.5.2018

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