Interessante Ergebnisse zeigt die jüngste Anwesenheitsstatistik unserer Nationalratsabgeordneten bei Abstimmungen im Parlament. Demnach war Ex-Kanzler Christian Kern seit Beginn der Legislaturperiode bei fast 70 Prozent der Abstimmungen nicht anwesend. Noch öfter fehlte nur sein Parteikollege, ÖGB-Chef Wolfgang Katzian. Dieser schwänzte sogar über 73 Prozent der Abstimmungen. Man kann nun darüber spekulieren, ob diese laxe Abstimmungsmoral auf Arbeitsüberlastung durch andere Polit-Aufgaben zurückzuführen ist oder schlicht eine Geringschätzung der parlamentarischen Arbeit darstellt. Den vollen Abgeordnetenbezug werden die beiden – aus anderen Funktionen ohnehin schon nicht gerade schlecht bezahlten – SP-Politiker aber wohl zur Gänze eingestreift haben. Der „Fleiß“, den diese beiden Herren hier an den Tag legen, könnte aber auch ganz gut eine Erklärung dafür sein, warum diese sogenannten Arbeitnehmervertreter beim Thema „Arbeitszeit“ immer wieder von klassenkämpferischen Anwandlungen befallen werden und auf die geplante Flexibilisierung reflexartig mit Halbwahrheiten gegen die angeblich durchwegs ausbeuterischen Arbeitgeber reagieren.