„Wir wollen Ordnung schaffen“, so die Worte von Innenminister Kickl zur Asylpolitik. Ehrlich gesagt gefallen mir diese Worte nicht, sie erinnern an frühere Zeiten. Mir gefällt teilweise überhaupt die Diktion einiger Regierungsmitglieder nicht, wenn sie durch die Bank verwenden „und das ist gut so“ oder „schlicht und ergreifend“. Es scheint fast so, als wären ihnen diese Sätze „von oben“ in den Mund gelegt und eingetrichtert worden. Oder hat man dieselben Rhetoriktrainer? „Ergreifend“ hat für mich einen ganz anderen Sinn, z. B. die Rettung von 12 Kindern und dem Trainer aus einer Höhle in Thailand. (Es ist aber zum Beispiel weder schlicht noch ergreifend, wenn eine Pressekonferenz von Kickl verschoben wird.) Zurück zur Asylpolitik: Ausgehend in erster Linie vom Streit Merkel–Seehofer ist eine wochenlange Debatte um ein Thema entstanden, welches zwar sehr wichtig ist, aber nicht das einzige in der österreichischen und europäischen Politik sein sollte. Wie wär’s einmal mit Themen wie weitere Bekämpfung der Arbeitslosigkeit, Wirtschaftswachstum auch dann, wenn die internationalen Daten einmal nicht so gut sind usw. Eines würde ich mir noch wünschen: Nicht einfach über zumindest zum Teil bewährte Institutionen drüberfahren – Stichwort Sozialpartnerschaft, Stichwort Kindergeld, Sozialversicherung/Einsparungen. Manchmal wäre es besser, Dinge ordentlich vorzubereiten und dann zu handeln. Sonst könnte über die „Drüberfahrer“ früher oder später selbst drübergefahren werden. PS: Ich bin kein SPÖ-Wähler, sondern einfach ein Bürger, der sich so seine Gedanken macht.