Das freie Wort

Vier Monate für ein Leben

Unter Einfluss von Drogenersatzmitteln verursachte ein 44-Jähriger einen Frontalzusammenstoß, der einer vollkommen unschuldigen Frau das Leben kostete. Doch nun noch einige erschreckende Details. Den Führerschein ist der Mann seit 1994 los, dennoch fährt er. Seit 2001 im Substitutionsprogramm, er fährt weiter. Wenn es Winter ist, fährt er mit Sommerreifen. Es sind 50 km/h erlaubt, und er fährt zwischen 93 und 118. Da hatte eine 51-jährige Frau leider keine Chance aufs Überleben. Noch einige Unglaublichkeiten: 2017 hat er ein Fahrzeug erstanden, obwohl er einen Tag vorher, auch unter Einfluss von Medikamenten, bei Rotlicht in eine Kreuzung eingefahren war, einen Unfall mit Verletzten verursacht hatte und geflüchtet war. Das ist aber noch nicht alles! Selbst nach seinem Todescrash wird er wieder unter Medikamenteneinfluss mit Marihuana im Gepäck erwischt. Eine, wie ich meine, unglaubliche Aneinanderreihung von Straftaten, die in einer Tragödie mit Todesfolge endet. Und nun zu dem Urteil. Welches meines Erachtens genauso unglaublich ist, wie das rücksichtslose Verhalten des Täters. Vier Monate (!) von 15 soll er ins Gefängnis gehen, so das Urteil. Eine Frage an den Richter sollte man schon stellen: Wenn die Frau Ihre Mutter wäre, würden Sie dann auch sagen, dass dieses Verhalten mit Todesfolge mit vier Monaten zu bestrafen ist?

Gerhard Forgatsch, Wien

Erschienen am So, 29.7.2018

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