Seit dem Regierungswechsel liest man in den Medien des Öfteren Meinungen und Befürchtungen von Herrn Fischer, Pensionär, seinerzeit der höchste Funktionär in unserem Lande. In der Sonntag-„Krone“ vom 7. 10. 2018 übt der ehemalige Bundespräsident Kritik an Innenminister Herbert Kickl und äußert seine Verwunderung über die Vorkommnisse in der Causa über das Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (BVT). Überdies kenne er niemanden in Österreich, der nicht ebenso verwundert sei, so Fischer. Nun, ich denke, dass Herr Fischer sich allein auf den Bekanntenkreis seiner Gesinnungsgenossen bezieht. Es erscheint mir ein wenig anmaßend anzudeuten, die Meinung oder Verwunderung von mehr als acht Millionen Mitbürgern zu kennen. Mich zum Beispiel verwundert in Österreich gar nichts mehr. Oder doch – und ich glaube, dabei nicht allein zu sein. Das Gedenkjahr neigt sich dem Ende zu, und mich verwundert, dass Herr Fischer, Bundespräsident in Pension, noch immer in der Hofburg residiert. Dass ihm weiters Mitarbeiter, Dienstwagen etc. auf Staatskosten überlassen werden. Ich denke, Alexander Van der Bellen als Bundespräsident reicht, ein Schattenpräsident samt Mitarbeiterstab sowie Wortmeldungen aus der zweiten Reihe sind absolut entbehrlich. Es sollten die Altpräsidenten Dr. Kirchschläger und Dr. Waldheim Vorbilder sein, die sich nach Ablauf ihrer Präsidentschaft ins Privatleben zurückzogen.