Auch mir tut der kleine Bub leid, der vor einigen Wochen durch einen Hundebiss zu Tode kam. Aber nun derart in Hysterie auszubrechen halte ich für übertrieben. Jedes Mal, wenn Derartiges passiert, wird versucht, gegen Hundehalter und deren Tiere noch strenger vorzugehen. Wo soll das hinführen? Dass man, wenn man einen Hund zu sich nimmt, angefeindet wird? Dass man Freiwild wird für die Hundehasser, für die das ganze derzeitige Spektakel ohnehin Wasser auf ihre Mühlen ist. Frau Strache hat eine Idee eingebracht, dass ALLE Hundebesitzer einen Führschein machen sollen. Wie soll das funktionieren? Will man etwa eine 80-jährige Frau mit ihrem gewiss schon bejahrten Hund zum Hundekurs nötigen? Vielen Pensionisten wäre das aus gesundheitlichen Gründen nicht möglich. Wird diesen Menschen dann der vielleicht einzige Partner, den sie noch haben, weggenommen? Oder wenn einem Halter der Hund leichter abgenommen werden kann, wo landen dann all die Tiere? In den ohnehin bereits vollen Tierheimen? Oder baut man still und leise eine Tötungsstation, wie es sie in Ungarn, Polen usw. gibt? Fragen über Fragen. Ich weiß nur eines: Man muss immer beide Seiten betrachten. Wenn z. B. ein Kind mit einem Hund alleine ist und der will ruhen, das Kind aber zieht ihn an den Ohren oder packt ihn beim Schwanz, da wird das Tier anfangs nur knurren, wenn ihm damit wehgetan wird, dann schnappt er zu, um das Unangenehme zu beenden. Das Kind läuft dann weinend zur Mutter, und wer ist schuld: natürlich der ach so böse Hund. Meine Meinung ist: Wenn Hundebesitzer auf ihre Tiere und Eltern auf ihre Kinder achten, wird auch weniger passieren. Man kann nur hoffen, dass nicht vergessen wird, was diese großartigen Tiere für uns leisten. Sie suchen Lawinenopfer, Vermisste, sind für blinde Menschen da, als Therapiehund, Seelentröster und, und, und.