Jeden Tag, wenn ich eine Zeitung aufschlage, stolpere ich über einen Artikel, wie toll doch dieses smarte Leben sei. Da ist die Rede von Alexa, von Siri, vom smarten Phone, von der smarten Card, vom Smart-Meter, vom smarten Kühlschrank, von der smarten Waschmaschine, also kurz gesagt: vom smarten Home. Sogar vom smarten Auto wird in den höchsten Tönen geschwärmt. Ich frage mich, was ist da so faszinierend, dass ich keinen Finger mehr rühren muss, dass ich mich selber nicht mehr anstrengen soll und technische Geräte mir das Denken beziehungsweise das Lenken abnehmen? Was ist so klasse daran, dass mein Kühlschrank eine Kamera eingebaut hat und meine Ernährungsgewohnheiten überwacht oder das Auto über mein (Fehl-)Verhalten Daten sammelt? Ist es ein Fortschritt, dass sich keiner mehr eine Telefonnummer merkt oder jeden Unsinn googelt? Wofür habe ich mein Hirn? Neulich verfolgte ich eine Parlamentsrede von einem ganz smarten Ex-Minister, der uns doch glatt den vernetzten Fußboden im Sinne von IOT (Internet of things) schmackhaft machen wollte. Denkt hier eigentlich jemand an die Risiken? Wir sprechen hier von Überwachung, von eingebauten Kameras, der Verstrahlung der Wohnräume und von der Möglichkeit eines Abhörmanövers! Abartig finde ich, dass die Menschen davon auch noch fasziniert sind und für diesen Unsinn freiwillig Geld ausgeben und dafür zahlen, und das ganz freiwillig. Das gab’s noch nie! Man muss sich das auf der Zunge zergehen lassen: Der Mensch zahlt freiwillig für seine Überwachung! Wer hätte das gedacht? Ich habe jedenfalls „SMART“, in welcher Form auch immer, aus meinem Leben verbannt. Ich kann es einfach nicht mehr hören. Was soll daran smart sein, dass Menschen auf dem besten Weg sind zu vertrotteln? Was ist daran intelligent?