Das freie Wort

„Augen auf im Straßenverkehr“!

Genau diesen wichtigen Hinweis hatte man früher schon Kindern eingetrichtert, damit sie im Großstadtdschungel überleben. Heute hingegen sind viele Menschen gegen drohende Gefahren völlig immun. Jedes Tier in der freien Natur hat ein Gespür dafür, wie man sich im Ernstfall rechtzeitig in Sicherheit bringt. Der denaturierte Mensch verlässt sich auf alle anderen, denn diese sind ja, wie er ernsthaft glaubt, allein für ihn verantwortlich! Jetzt stellen die Wiener Linien den Probebetrieb mit selbstfahrenden Autos wieder ein und betreiben „technische Ursachenforschung“. Aber der eigentliche Grund solcher Kollisionen ist doch in den meisten Fällen der Mensch selbst! Man stellt ja auch nicht die Bahn ein, wenn wieder einmal jemand an einem Übergang den Zug „übersieht“! Unisono berichten alle Medien, dass die Seestadt-Dame sozusagen „blind“ (den Blick starr aufs Handy gerichtet) und „taub“ (Kopfhörerstöpsel in den Ohren) die Straße betrat. Zufällig war es ein selbstfahrender Wagen, der sie zum Glück nur streifte. Es hätte aber auch ein „normales“ Auto sein können mit einem Menschen am Steuer. Mich erinnert das alles an den seinerzeitigen Pokémon-Hype. Wie Schlafwandler waren die Fans herumgeirrt, nur Augen auf den Handy- oder Smartphone-Bildschirm gerichtet. Und das Internet war voll von Videos über Leute, die gegen Laternenmasten prallten oder in „unerwartet auftauchende“ Baugruben fielen. Zum Glück war dieser gefährliche Hype bald wieder vorbei. Aber ohne zu schauen die Straße zu queren, klingt für mich eher wie „russisches Roulette“: allerdings in einer ziemlich „verschärften Version“.

Helmut Magnana, Wien

Erschienen am Mi, 24.7.2019

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