Klaus Woltron könnte die Scheinheiligkeit und Doppelmoral von Wirtschaft und Politik, aber auch die bestehenden Zweifel zum Thema Klimawandel kaum besser auf den Punkt bringen. Widersprüche, Unwissenheit, Unbekümmertheit, Profitgier, Abzocke, aber auch tiefe Sorge um unseren Lebensraum umgeben diese Thematik. Alle möglichen Selbstberufene, ernst zu nehmende Wissenschafter und vermutlich auch viele, die im Klimaschutz das große Geschäft wittern, fühlen sich bemüßigt, dieses Thema aufzugreifen. Auch die Jugend hat dieses Thema erfasst. Kein Wunder, geht es doch um ihre Zukunft. Europa stellt sich an, in Sachen Umwelt- und Klimaschutz die Vorreiterrolle zu übernehmen. Das ist sicher lobenswert, aber kann Europa alleine das Weltklima tatsächlich retten? Ganz sicher nicht! Natürlich müssen wir alles daransetzen, dies zu tun. Aber wie bringen wir jene Staaten und Mächte ins Boot, die die restlichen 90% der weltweiten CO2-Emissionen produzieren, die außerhalb Europas entstehen? Wie man weiß, unternehmen weder China noch die USA noch Indien oder andere große CO2-Produzenten besondere Anstrengungen, um das Erreichen weltweiter Klimaziele zu unterstützen. Soll tatsächlich Europa alleine zur Kasse gebeten werden, während die Auswüchse der Großindustrie, der Finanzindustrie, der Agrarindustrie, der Bauindustrie und die teilweise verheerenden Folgen der Globalisierung weiter ihren Lauf nehmen und dabei immense Belastungen für unser Klima verursachen – bei riesigen Profiten, versteht sich! Wir können unseren 10%-Anteil an der weltweiten CO2-Produktion vielleicht um einige Prozentpunkte senken, aber was tun mit den restlichen 90 %? Ein interessantes Detail am Rande, das keineswegs den Ernst der Lage schmälern soll. Zufällig habe ich im bayerischen Fernsehen eine Sendung über Südtirol gesehen, wo u. a. Fundorte von riesigen Bären-Skeletten gezeigt wurden. Forscher, welche diese Skelette untersucht haben, kamen zur Ansicht, dass diese etwa 50.000 Jahre alt sind und dass die Temperatur zu diesem Zeitpunkt wesentlich höher (und zwar 10 bis 20° C) als heute war und die Baumgrenze zu dieser Zeit bei rund 2800 Metern gelegen ist. Also eines steht fest, der Dieselskandal oder die Nutzung fossiler Brennstoffe waren sicher nicht die Ursache dafür! Was unseren Bemühungen, um ein gesundes Klima und eine saubere Umwelt keinen Abbruch tun sollte. Jedoch müssen wir dort ansetzen, wo diese Bemühungen erfolgversprechend sind, und nicht in erster Linie dort, wo sie der Geschäftemacherei und Abzocke dienen. Denn so ernst dieses Thema um unser Klima und unsere Umwelt ist, es ist gleichzeitig für viele ein einträgliches Geschäftsmodell.
Franz Zwickl, Muthmannsdorf
Erschienen am Sa, 27.7.2019
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