Der 29. Juli war heuer ein ganz besonderer Tag; es war der „Welterschöpfungstag“, auch als „Erd- oder Weltüberlastungstag“ oder auch als „Earth Overshoot Day“ bekannt. Das Besondere, aber noch viel mehr das Erschreckende an diesem Tag ist, dass er von Jahr zu Jahr im Kalender weiter nach vorne Richtung Jahresbeginn rückt. Heuer war dieser denkwürdige Tag also am 29. Juli. Voriges Jahr war er am 1. August, 2017 am 2. August und 1971 war dieser Tag am 21. Dezember. Dieser Tag zeigt an, wann die globalen Ressourcen für das laufende Jahr aufgebraucht sind. Ab diesem Tag bis zum Jahresende lebt die Menschheit sozusagen „auf Pump“, oder anders gesagt: Alles, was unser Planet Erde im Laufe eines ganzen Jahres an nachwachsenden Rohstoffen und Naturleistungen produzieren kann, ist mit diesem Tag aufgebraucht. Dieser Verbrauch wird in Erde-Einheiten angegeben. 1971 überstieg der jährliche Verbrauch erstmals die global zur Verfügung stehenden Ressourcen eines Jahres. Ab dem 21. Dezember lebte die Menschheit „auf Pump“, und für das ganze Jahr 1971 betrug der globale Verbrauch 1,01 Erde-Einheiten. Im Jahr 1961, nur 10 Jahre früher, betrug der globale jährliche Ressourcenverbrauch nur 0,73 Erde-Einheiten. Da ließ die Menschheit noch Reserven übrig. Heuer, also 2019, beträgt der jährliche globale Verbrauch schon 1,75 Erde-Einheiten. Schuld an diesem Dilemma sind hauptsächlich die sich fast explosionsartig vermehrende Menschheit – von 3,03 Milliarden im Jahr 1960 auf 7,63 Milliarden im Jahr 2018 – und die Industrialisierung. Man braucht nicht viel Fantasie, um sich vorzustellen, was in ein paar Jahrzehnten los ist, wenn die Erde von etwa zehn Milliarden Menschen geplündert wird. Und jetzt vernimmt man plötzlich ganz neue, noch nie gehörte Töne von der Politik zum Erdüberlastungstag. Der steirische Landeshauptmann Schützenhöfer fordert anlässlich dieses Tages weniger Flächenverbrauch, maximalen Einsatz erneuerbarer Energien, die Bevorzugung regionaler und saisonaler Produkte usw. „Sonst nehmen wir unseren nächsten Generationen ein großes Stück Zukunft“, warnt er. Das stimmt auch, und das hört sich gut an. Leider ist es aber nicht glaubwürdig. Die Politiker – und Schützenhöfer ist Politiker – fordern immer ein „Mehr“. Mehr Wirtschaftswachstum, mehr Konsum, mehr Einwohner, mehr Arbeitsplätze, mehr Produktion, mehr Konsumtempel, mehr Touristen, mehr Steuereinnahmen und und und. Das bedeutet aber genau das Gegenteil von dem, was jetzt gefordert wird. Es bedeutet, schlicht und einfach gesagt, mehr Ressourcenverbrauch. Dadurch wird der Weltüberlastungstag noch weiter nach vorne geschoben, von jetzt Ende Juli Richtung Anfang Juli. Damit den nächsten Generationen nicht ein Stück Zukunft, sondern die Zukunft genommen wird. Forderungen sind zu wenig, sind nur heiße Luft. Den Worten sollten längst Taten gefolgt sein; aber nicht nur in der Steiermark.
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