Wenn bei Bundespräsident Van der Bellen Klimaschutz ganz oben auf seiner Agenda steht, dann wird er keinesfalls den Mercosur-Pakt unterschreiben. Dasselbe erhoffe ich mir sowohl von der derzeitigen als auch von der kommenden Bundesregierung. Alle negativen Auswirkungen auf die Umwelt und das Klima sind hinlänglich bekannt, wenn Waren um den halben Erdball transportiert werden. Aber um die Autoindustrie anzukurbeln, ist man gerne bereit, beim Klimaschutz massive Abstriche zu machen. Wenn in den Gehirnen der EU-Politiker genauso wie in denen der EU-Bürger kein Umdenken einsetzt, dann wird der Regenwald weiterbrennen. Ich glaube nicht, dass wir Gensoja und Billigfleisch aus Südamerika brauchen. Wir können beste heimische und regionale Produkte kaufen. Aber wir müssen unseren Bauern halt einen fairen Preis dafür bezahlen, und das ist derzeit vor allem beim Fleisch nicht der Fall. Es liegt an uns Konsumenten, die heimische Wirtschaft zu stärken, indem wir bereit sind, diesen Preis auch zu bezahlen. Es liegt an unseren Politikern, keine fragwürdigen Abkommen mit Brasiliens Präsident Bolsonaro zu unterschreiben, und die EU täte meiner Meinung nach gut daran, die Beziehungen zu Russlands Präsident Putin wieder zu normalisieren. Im Vergleich zu Bolsonaro und vielen anderen Despoten ist Putin sicher der bessere Mann, um Handelsabkommen abzuschließen, und die Transportwege sind auch wesentlich kürzer und könnten großteils mit der Bahn abgewickelt werden. Ich bitte Sie also, Herr Bundespräsident, gemeinsam mit der Bundesregierung diesen unsäglichen Mercosur-Pakt entschieden abzulehnen und nicht zu unterschreiben. Weiters bitte ich alle EU-Bürger, einen persönlichen Beitrag zum Klima- und Umweltschutz zu leisten. Weniger Fleisch essen, möglichst wenig Plastikflaschen kaufen, keinen Müll in der Umwelt entsorgen, dazu gehören natürlich auch Zigarettenstummel und vieles mehr. Dann werden kommende Generationen hoffentlich auch noch eine lebenswerte „Mutter Erde“ vorfinden.
Paul Rosenegger, Korneuburg
Erschienen am Sa, 31.8.2019
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