Wie jedes Jahr gedenken wir zu Allerheiligen und Allerseelen unserer Lieben und besuchen die Familiengräber, wo wir (hoffentlich) unsere schönen Erinnerungen aufleben lassen. Gerade zu dieser Zeit denke ich an meine Großmutter, eine schlichte Frau, die weder etwas von „gesunder“ Ernährung noch von Sport gehört hat, denn sie ist in ihrer Tätigkeit als Bäuerin aufgegangen. Urlaub? Was ist das? Sie hat mit der Natur gelebt und wurde 88 Jahre alt. Meine Großmutter war meines Wissens nie krank und ist mit 70 Jahren noch auf den Kirschbaum geklettert. Erfüllung fand sie im Tun und indem sie für andere bis ins hohe Alter hilfreich sein konnte, was im Leben am Bauernhof selbstverständlich ist. Ihre Stütze war die Familie, ihre Stärke war ihre Bescheidenheit, vereinfacht gesagt. Uns will man einreden, dass wir den Fortschritt brauchen. Fliegende Taxis, virtuelle 3-D-Computerspiele, Dinge kaufen, die keiner wirklich braucht. Aber: Mit 50 plus zählt man heutzutage zu den Senioren in der Arbeitswelt. Krankheiten nehmen zu, besonders die Demenz (das ist die moderne Art der Gedankenflucht) und neurologische Krankheiten (als Folge des Fortschritts und Zerstörung der Natur). Es wäre an der Zeit, sich darüber Gedanken zu machen, denn schließlich werden wir alle nicht jünger.