Die meisten Kriege entstehen unter dem Deckmantel der Hilfestellung oder um der Gerechtigkeit Durchbruch zu verschaffen. Denn irgendeine fadenscheinige Begründung müssen sich ja Mächte, die offiziell für den Frieden stehen, wie z. B. die USA, zurechtlegen. Blickt man aber mit kritischem Blick hinter die Kulissen, dann findet man sehr schnell heraus, dass es um etwas ganz anderes geht. Den sogenannten Supermächten geht es, wie ihre Bezeichnung schon sagt, um Macht und Einfluss in allen Regionen unseres Erdballs. Viele haben inzwischen vergessen, dass die USA einst die Vorgänger der Taliban, nämlich die Mudschaheddins, während der sowjetischen Intervention 1979 bis 1989, mit Waffen ausgestattet haben. Die Amerikaner selbst haben nach ihrem Abzug aus Afghanistan nichts als Chaos, Leid und Terror hinterlassen, ganz genauso wie auch im Irak oder in Libyen. Sie spielen sich als Weltpolizei auf und stiften nichts als Unruhe und Krieg auf dieser Welt, nicht zuletzt deswegen, um die einflussreiche Waffenlobby zufriedenzustellen. Diese spielt nämlich bei der Finanzierung des nächsten Präsidentenwahlkampfs wieder die 1. Geige. Für diese Zwecke opfert man auch ohne mit der Wimper zu zucken das Leben der Soldaten und vernichtet Milliarden zur Vernichtung von Menschen, anstatt diese zur Linderung des Elends in unserer ungerechten Welt bereitzustellen. Es ist immer dasselbe, es ist das Spiel der Mächtigen, irgendwo auf der Welt ihre Waffenarsenale zu entleeren und mit dem Elend von Abermillionen Menschen Geschäfte zu machen und ihre Macht auszudehnen. Um nichts anderes geht es ihnen. Ganz gleich, ob Korea, Vietnam, Libyen, Irak oder Afghanistan, was blieb am Ende – Elend und unermessliches Leid bei allen Beteiligten, außer bei jenen, die diese Kriege angeordnet haben. Sie sind aber nicht in der Lage, aus einem einzigen ihrer grausamen Kriege eine sinnvolle Bilanz zu ziehen. Einfach deswegen weil Krieg nie positiv sein kann. Die Folgen sämtlicher Kriege, vor allem jener im Nahen und Mittleren Osten, bekommen die europäischen Länder in vollem Umfang, in Form von Flüchtlingsströmen, zu spüren. Diesbezüglich sind die USA jedoch sehr konsequent. Asylrechte zu vergeben bzw. Flüchtende aufzunehmen aus Ländern, zu deren Instabilität sie maßgeblich beigetragen haben, ist für sie weniger bedeutsam. Diesbezüglich überlässt man lieber den Europäern den Vortritt. Und was macht die EU, sie frisst den USA aus der Hand und sieht zu, wie aufgrund der Folgen schrittweise auch Europa destabilisiert wird. Aber das kann den USA nur recht sein – es ist ein Teil des Spiels der Mächtigen. Die EU selbst ist ja nach Jahrzehnten noch nicht einmal in der Lage, sich selbst zu schützen, und ist in ihrer weltweiten Bedeutung längst auf rasanter Talfahrt.
Franz Zwickl, Muthmannsdorf
Erschienen am Di, 17.8.2021
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