Nach dem westlichen Extremdesaster in Afghanistan drängen sich wieder einmal diverse politische Funktionäre Europas in den Vordergrund und plädieren für eine umfangreiche und unkomplizierte Hereinnahme vieler Tausender Afghanen, welche vor den Taliban gerettet werden müssten. Geflissentlich wird dabei unerwähnt gelassen, dass natürlich auch die Taliban-Kämpfer einen nicht unerheblichen Teil der afghanischen Bevölkerung ausmachen und die fünffach den Taliban überlegen gewesene afghanische Armee sich innerhalb nur einer Woche kampflos in alle Winde zerstreut hatte. Die zu Rettenden wollten mehrheitlich wohl nicht gerettet werden, sonst wäre Kabul nicht derart schnell in die Knie gegangen. Europa und seine teils ohne Bevölkerungsrückhalt einseitig fordernden Politiker werden jetzt umdenken und bei zukünftig angedachten „Umsiedlungsprogrammen“ – wie jüngst von der EU-Innenkommissarin vehement gefordert – wohl wesentlich intensiver in ihre Wählerschaft im Voraus hineinhören müssen, wenn sie auch weiterhin politische Macht ausüben möchten. Denn auch das Wahlvolk hat mittlerweile dazugelernt und lässt sich nicht mehr alles so einfach aufnötigen, nur weil einzelne Politiker einem individuellen Selbstverwirklichungstrieb ungehemmt frönen möchten.
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