Das freie Wort

Bedrängte Demokratie

Demonstrationen zu Maßnahmen der Corona-Pandemie, Klimawandel, Migration sowie ausufernde Parlamentsdebatten sorgen für Aufregung und Empörung. Dabei zeigt sich, wie mit Wut Halbwahrheiten und Marktschreierei die Stimmung mittels intelligenzbefreiter Gehässigkeit gepusht wird. Erschreckend die Tatsache, dass oftmals nicht die fachlichen Qualitäten entscheidend für politische Positionen sind, sondern Freunderlwirtschaft dominiert. In manchen Hirnen geht vieles durcheinander. Geldgier und Geltungsdrang liegen oft mit der Vernunft im Clinch. Eigennutz hat unbedingten Vorrang und wird bis zur Neige ausgeschöpft. Das kratzt gewaltig an der Glaubwürdigkeit der politischen Klasse. Zu oft und zu stark wird das Prinzip der politischen Treue über jenes der Vernunft gestellt. Konstruktive Kritik wird beharrlich ignoriert. Kritiker werden verhöhnt, denunziert und als Deppen fertiggemacht. Es beleidigt einen, wenn man uns dauernd für manipulierbar und blöd verkaufen will. Mit viel „Hurra-Getue“ gelingt es ihnen, über die Gebrechen ihres Charakters hinwegzutäuschen. Kein Wunder, dass die Politikverdrossenheit steigt und steigt. Es gilt zu verhindern, dass diese Demokratie, die wir bisher für selbstverständlich gehalten haben, von den eigenen Bürgerinnen und Bürgern zerstört wird. Was wir dringend brauchen, sind Personen, die das geistige Rüstzeug besitzen, um uns mit visionärem, sozialgesinntem Weitblick durch extrem unruhige Zeiten führen und dabei jene in Schach halten, die glauben, den Fortschritt mit Populismus und Gewalt aufhalten zu können.

Theo Fink, Trieben

Erschienen am Sa, 29.10.2022

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