Lagarde und die Inflation

Die liebe Christine Lagarde ist die erste Frau, die jeweils die EZB und den IWF leitete. Ende Oktober hatte die EZB-Chefin erklärt, die Inflation komme „so ziemlich aus dem Nichts“. Und deshalb will sie die Zinsen weiter erhöhen, „damit die Lebenshaltungskosten für die Menschen nicht so hoch sind, wie sie sind.“ Nun hängt in meinem Arbeitszimmer über dem PC die Erklärung zur Inflation von Ludwig Erhard, dem Architekten des deutschen Wirtschaftswunders: „Inflation ist niemals ein Naturereignis, sondern Politik. Möglich wird sie dann, wenn Geld in beliebiger Menge aus dem Nichts geschaffen werden kann.“ Tatsache ist: Wer den Gelddrucker angeworfen hat, wusste, was er tat. Angeblich in sechsfacher Menge. Damit können wir uns den Wertverlust des Euro selbst ausrechnen. Ich nehme stark an, dass Frau Lagarde unter Druck gesetzt wurde. Sei es durch den IWF oder die Schuldenunion. Den Amerikanern kommt ein schwaches Europa zufällig gerade recht. Und zimperlich ist auch der IWF nicht. Auf alle Fälle kommt die Inflation nicht aus dem Nichts.