Das freie Wort

Apropos Streik

Wir erinnern uns: Zu Beginn der Pandemie (speziell im ersten Lockdown) wurde von Balkonen geklatscht für die „Heldinnen und Helden der Krise“. Es wurde klar, wer denn nun wirklich in Ausnahmesituationen den Laden am Laufen hält – ohne Wenn und Aber. Daraufhin gab es Versprechungen, Boni wurden in Aussicht gestellt, eine Abgeltung und Wertschätzung auch von der restlichen Zivilbevölkerung gefordert, und medial wurde verbreitet: „Koste es, was es wolle.“ Nun ist aber zweieinhalb Jahre später nichts Nennenswertes passiert in diese Richtung, und die Menschen sind zornig. Zu Recht zornig, wohlbemerkt. Dazu kommt mittlerweile die Inflation mit ihren Folgen. Wenn nun der Handel und der öffentliche Nahverkehr usw. die Arbeit niederlegen, ist das gerechtfertigt und sollte uns alle darüber nachdenken lassen, wohin die Solidarität von Anfang 2020 verflogen ist. Ich bin mir sicher, wäre das Chaos um den von der Bundesregierung bereits beschlossenen Pflegebonus früher publik geworden, wären noch weitere Streiks dazugekommen. „Die Welt ist im Wandel“, um J. R. R. Tolkien zu zitieren, und in diesem Fall ist das gut, denn das bisherige System ist ungerecht und einseitig – und eine Neuausrichtung dringend nötig.

Marco Frei, Innsbruck

Erschienen am Fr, 2.12.2022

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