Es war nach der Jahrtausendwende, als Wolfgang Schüssel und Jörg Haider die SPÖ austricksten und unter der Hand längst eine schwarz-blaue Koalition paktiert hatten. Haider hatte („arschknapp“) bei der Wahl die Nase vorne, doch Kanzler sollte Schüssel werden, Vizekanzlerin war Susanne Riess-Passer. Haider selbst gehörte der Regierungsmannschaft der FPÖ nicht an. „Krone“-Gründer Hans Dichand war damals strikt gegen Schwarz-Blau, seine Devise lautete: Haider und seine FPÖ beherrschen die Rolle des Hechts im Karpfenteich gegenüber den trägen Roten und Schwarzen perfekt, Regierungsverantwortung tragen, das können die Blauen nicht. Sie würden scheitern und Österreich damit internationale schwere Stunden erleben. Die Voraussage Hans Dichands traf leider zu. Die Blauen legten einen politischen Bauchfleck der Sonderklasse hin. Zunächst profitierte Schüssel davon, der aber wenig später gegen SPÖ-Gusenbauer die Kanzlerschaft verlor. Und heute? Ein Herbert Kickl klopft vehement an die Tür des Kanzleramtes, führt in allen Umfragen deutlich vor SPÖ und ÖVP und ist am Sprung zum Regierungschef. Was würde Hans Dichand dazu sagen? Vielleicht, dass es in politisch unruhigen Zeiten besser wäre, Österreich in ruhigere Gewässer zu manövrieren? Und dass ein Kickl mangels politischen Augenmaßes nicht der richtige Mann dafür wäre? Vermutlich ja, aber man weiß es nicht. Leider.
Peter Gnam, per E-Mail
Erschienen am Fr, 8.9.2023
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