Eine Wahlempfehlung abzugeben steht mir nicht zu. Jede Farbe hat ihr eigenes Programm, mit dem man die Wähler zu ködern versucht. Jene, die – ohne zu denken – das Kreuz dort platzieren, wo sie es immer taten, meine ich im Besonderen. Wir können es uns meines Erachtens nicht mehr leisten, den Wahlgang unbewusst zu vollziehen, weil aufgrund unserer multiplen Krisen zu viel auf dem Spiel steht. Es geht in unserem Land drunter und drüber, teilweise selbst verschuldet, teilweise durch Kräfte außerhalb unseres Landes. Kriege und Umwelt, Migration, Inflation, Schuldenberge, Digitalisierung und Arbeitsmarkt. Es gibt also genug zu tun, und so stellen sich sämtliche Parteien an, um endlich das geschundene Land besser zu regieren. So sieht es aus der Ferne aus, wenn man aber kritischen Stimmen Glauben schenkt, dann geht es ohnehin nur um Macht. Macht, die erste Geige zu spielen, um den anderen hinunterzutreten, um für sich selbst das Beste herauszuholen, um dem Volk keine Stimme zu geben, und um sich selbst die nächsten paar Jahre einen tollen Prestigejob zu verpassen. Die Sesselkleber vergleiche ich gerne mit den Stammwählern, die zu keiner Veränderung bereit sind. Wir werden aber neue Köpfe brauchen, Menschen mit Realitätssinn, mit Lösungskompetenz, mit Charakter, mit Verantwortungsbewusstsein, mit Führungsqualität sowohl innerhalb der Partei als auch über Parteigrenzen hinaus – mit der Fähigkeit, rasch zu handeln, und mit der Liebe zum Volk. Nur wer bereit ist zu dienen, hat erkannt, wo die Erfolgsspur zu finden ist. In diesem Sinne wünsche ich mir Flexibilität und den Mut, kluge Entscheidungen zu treffen – unserem Land zuliebe.
Ulrike Hirschbrich, Schwanenstadt
Erschienen am Di, 27.2.2024
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