Immer wenn politische Affären und Skandale bekannt werden, soll es sich stets immer um ein Missverständnis oder die blanke Unwahrheit handeln? Immer wenn Medien ausführlich darüber berichten, ist es von Haus aus eine böswillige mediale Hetzjagd? Immer wenn – so gut wie nie – ein Politiker verurteilt wird, kann es sich dabei ausschließlich um ein rein politisches Urteil handeln? Offensichtlich glauben all das immer noch sehr viele Österreicher. Sonst würden beschuldigte Politiker quer durch alle Parteien nicht im jeweiligen Anlassfall immer auf der gleichen verbalen Orgel spielen. Eine Gesetzeslage wie auf Watte, rechtzeitige Warnungen vor Hausdurchsuchungen, höchst fragwürdige Freisprüche und haarsträubende Urteile sowie wie aus heiterem Himmel eingestellte Verfahren. Leider sind wir längst in mehrfacher Hinsicht ein Land der schiefen Optik. Und die als Freunderlwirtschaft verharmloste Bananenrepublik treibt ihr Unwesen unverschämt grenzenlos. Ein Richter, der sich aus unerklärlichen Gründen genauso wenig befangen sieht wie unser Nationalratspräsident in U-Ausschüssen. Passt doch auch „wunderbar“ ins heimische Bild!
Christian Stafflinger, Linz
Erschienen am Mi, 6.3.2024
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