„Proletarier aller Länder, vereinigt euch!“ (aus dem kommunistischen Manifest) Meine Kindheit und Jugend verbrachte ich in Budapest, wo ich den Kommunismus hautnahe kennengelernt habe. Im Geschichtsunterricht wurde uns beigebracht, dass die Kommunisten ihre Ziele nur durch den gewaltsamen Umsturz aller bisherigen Gesellschaftsordnung erreichen. Das Schlimmste waren für mich nicht die materiellen Entbehrungen, sondern der Entzug der Gedanken- und Meinungsfreiheit. Religion war für das System ein rotes Tuch, weil die gläubigen Menschen nicht manipulierbar waren. Jeder hat jemanden gekannt, der vom kommunistischen Staat verfolgt, verhaftet wurde oder lange Jahre in Arbeitslagern im Gulag verbracht hat. Weltweit Hundertmillionen Menschenleben hat das Regime dieses Gedankengutes gefordert. Aus dem Westen kamen ermutigende Zurufe und es war gut zu wissen, dass ein Teil Europas unsere Werte verteidigt. Seit Anfang der 80-er Jahre lebe ich in Salzburg, in dieser schönen und traditionsreichen Stadt, die eine leuchtende Festung der abendländischen Kultur ist, welche ich als Kirchenmusiker gerne mitgestalte. Es ist ein Albtraum, wenn nun auch hier der Kommunismus – scheint er noch so arglos daherzukommen – aus geschichtlichem Unwissen heraus salonfähig gemacht wird!
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